Gymnasium Marienberg Marienberg verabschiedet Rektor mit Triumphzug
Neuss/Xanten. · Schülerinnen entführen Josef Burdich zu Römerspielen nach Xanten.
Der allerletzte Schultag begann für Josef Burdich mit einer „Entführung“ – und endete mit einem Triumphzug und römischen Spielen im Römerpark Xanten. Tibi gatias agimus („Wir danken dir sehr“) hatten die Mädchen auf den Streitwagen geschrieben, mit dem sie ihren langjährigen Schulleiter durch den Sand der Xantener Arena zogen. Für den Lateinlehrer Burdich schloss sich ein Kreis. Denn bevor er 1991 als Konrektor an das erzbischöfliche Mädchengymnasium Marienberg wechselte, das er seit 2006 geleitet hat, konnte er als junger Lehrer mit Schülern der Bischöflichen Montessori-Gesamtschule Krefeld in diesem weiten Rund ein antikes Schauspiel inszenieren.
Aber das wusste das Organisationskomitee nicht, das den Überraschungscoup unter dem Codenamen „Mission Köln“ vorbereitet hatte. Eingeweiht war nur ein kleiner Kreis des Kollegiums, allen voran die stellvertretende Schulleiterin Simone Kippels. Als Burdich am Donnerstagmorgen aufgefordert wurde, in ein Privatauto zu steigen, ahnte er nicht, wohin die Reise führen würde. Erst als sich der Wagen dem Ortsschild Xanten näherte, dämmerte es ihm. Was ihn dort erwarten würde, ahnte Burdich aber nicht.
Die erste Überraschung war, dass die ganze Schulfamilie mit knapp 1200 Personen in Bussen schon vorgefahren war. Sie besuchten im Xantener Dom zunächst die Messe. Dann musste sich Burdich umziehen. Raus aus Jeans, Freizeitjacke und Slipper, rein in Sandalen und Tunika. Mit einem Siegerkranz auf dem Haupt hielt er als Imperator Einzug in die Arena.
Latein hat der gebürtige Aschaffenburger studiert und immer hoch gehalten. Er war Referent für Motivation im Lateinunterricht und Mitautor von zwei Lateinlehrbüchern. Burdich freut, dass am Marienberg Jahr für Jahr ein Latein-Leistungskurs zustande kommt. Lateinisch war deshalb auch der Abschiedsgruß, der auf dem T-Shirt vieler Schülerinnen zu lesen war: Quocumque vadis, sequere cor – Wo auch immer du hingehst, folgt dir unser
Herz. -nau