Neuss: Mitarbeiter von Janssen-Cilag sind entsetzt

30 Prozent der Stellen im Neusser Standort des Pharmaunternehmens werden gestrichen.

Neuss. Die Ankündigung des Pharmaunternehmens Janssen-Cilag, bis zum Ende des ersten Quartals 2010 insgesamt 232 Mitarbeiter am Standort Neuss zu entlassen, hat bei den Mitarbeitern für Entsetzen gesorgt. "Wir waren zwar informiert, dass Stellen gestrichen werden sollten, aber mit einer so harten Entscheidung haben wir nicht gerechnet", sagt die Betriebsratsvorsitzende Christel Feuster. Da rund 780 Jobs für die Streichungen in Frage gekommen seien, bedeute dies einen Stellenabbau von 30 Prozent. Janssen-Cilag ist ein Tochterunternehmen des globalen Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson.

"Wir sind wie gelähmt", sagt Feuster. Die Entscheidung zum Stellenabbau sei nicht nachvollziehbar, da der Konzern seit Jahrzehnten schwarze Zahlen schreibe: "Hier geht es nicht nur um sinnvolle Strukturanpassungen, sondern um ein Opfer auf dem Altar des Extremkapitalismus US-amerikanischer Prägung".

Die Geschäftsleitung habe zwar versichert, dass der Stellenabbau sozialverträglich erfolgen soll, doch Feuster will sich damit nicht abfinden: "Wir werden alles dransetzen, die Arbeitsplätze in Neuss zu sichern." Streiks kommen dafür jedoch nicht in Frage, da Janssen-Cilag weder tarifgebunden noch gewerkschaftlich organisiert ist.