Neusser startet Portal für Antiquitätenverkauf

Neuss. Mit Kunst kann man Geld machen. Das weiß nicht nur die Landesregierung, deren Tochter Westspiel zuletzt zwei Warhol-Gemälde für rund 120 Millionen Euro versteigert hat. Das wissen auch Leute, die Kunst und Antiquitäten von gestorbenen Angehörigen erben.

„Täglich rufen Leute mit Erbstücken an, die diese verkaufen wollen, und ich musste sie woanders hin verweisen“, sagt der Neusser Frank Küpping — und entwickelte daraus eine Geschäftsidee: ein Verkaufsportal für Antiquitäten, Kunst und gehobenen Hausrat, bei dem Anbieter die Ware ohne Preisangabe einstellen können, drei Tage auf Angebote von registrierten Händlern warten — und dann verkaufen oder eben nicht.

Das Portal heißt www.geriko.de, ist seit vergangener Woche online, und hatte am Mittwoch am Nachmittag 90 laufende Angebote. Es ist nicht das erste Mal, dass Küpping mit einem derartigen Angebot für Aufsehen sorgt. Bereits vor Jahren startete er das Portal www.schaetze24.de, auf dem Verbraucher ihre Erbstücke von Experten schätzen lassen können. Mehr als 20 000 Vorgänge seien es mittlerweile im Jahr, sagt Küpping. Inzwischen lassen auch Versicherungen Hausratschäden von Experten über das Portal schätzen. Ein Verkauf kam aber nicht zustande.

Das ermöglicht nun das neue Portal. Wer registriert ist, kann Angebote einstellen und dabei auch optional einen Mindestpreis angeben. Nach drei Tagen erhält der Anbieter das höchste Gebot eines Händlers (bisher sind 120 Händler registriert) und kann dann entscheiden, ob er verkaufen möchte. Anders als bei einer Auktion bei Ebay ist bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Kaufvertrag zustande gekommen. Ist der Anbieter einverstanden, werden die Kontaktdaten freigeschaltet und der Verkauf abgewickelt. Der Händler zahlt dann 20 Prozent des Preises an Küpping. Für den Verkäufer, versichert der Betreiber, ist die ganze Abwicklung vollkommen kostenfrei.