Ortsumgehung für Allrath soll kommen
Sie ist Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030. Bis zum Bau wird es aber wohl noch dauern.
Grevenbroich. Allrath soll vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Die Ortsumfahrung ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans 2030, den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vorgestellt hat. Noch ist es ein Entwurf, doch die Allrather können sich freuen: Das Bundesverkehrsministerium bescheinigt dem Ausbau der Bundesstraße 59 zwischen Grevenbroich und Köln-Bocklemünd „vordringlichen Bedarf“ — dies gilt für die geplante Ortsumfahrung Rommerskirchen-Sinsteden ebenso wie für die Umgehungsstraße bei Allrath.
„Im bisherigen Bundesverkehrswegeplan war die Ortsumfahrung Allrath nur als ,Weiterer Bedarf’ aufgeführt“, erklärte Gerlinde Quack, Fachplanerin bei Straßen NRW. Das Projekt hat damit eine wichtige Hürde genommen. Insgesamt sieht der Bundesverkehrswegeplan bis zum Jahr 2030 Investitionen in Höhe von 264,5 Milliarden Euro vor.
Rund 12 000 Autos, darunter viele Lastwagen, rollen Tag für Tag durch Allrath. Der starke Verkehr schneidet das Dorf in zwei Teile. Schon vor Jahren wurde nach Lösungen gesucht. Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die beiden Teilstücke für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Während das Planverfahren für die Straße bei Sinsteden kurz vor dem Abschluss steht, hat die eigentliche Planung für die Trasse bei Allrath noch nicht begonnen. „Bis dort gebaut wird, wird es rund acht, neun Jahre dauern“, erklärt Gerlinde Quack. Als Erstes müsse eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag gegeben werden.
Rolf Esser, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft „Allrath aktiv“
Der vorgesehene Trassenverlauf nach den Plänen beim Landesbetrieb Straßen NRW: Die neue Umgehungsstraße soll südöstlich des Hydro-Werks und von der Kölner Landstraße (B 59) abbiegen, zwischen dem Ort und der Eisenbahnstraße mit einer Brücke oder einer Unterführung die Kreisstraße 31 queren und dann in einem Bogen wieder auf die heutige Bundesstraße münden.
Die Neubaustrecke wird etwa 1,8 Kilometer lang sein und soll insgesamt drei Fahrspuren aufweisen, die mittlere ist — je nach Teilstück mit wechselnder Fahrtrichtung — als Überholspur vorgesehen. Die Baukosten beziffert Gerlinde Quack mit etwa 5,4 Millionen Euro, der Sinstedener Abschnitt werde rund 9,8 Millionen kosten.
In Grevenbroich gab es bereits erste Stimmen zum Entwurf. „Allrath braucht die Umgehungsstraße, der Ort muss vom Verkehr entlastet werden“, betonte Bürgermeister Klaus Krützen. „Eine Umgehungsstraße für Allrath ist auf jeden Fall zu begrüßen“, sagte auch Rolf Esser, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft „Allrath aktiv“. „Die vielbefahrene Bundesstraße 59 ist eine Barriere im Ort. Ich sehe jeden Abend, dass sich der Berufsverkehr bei uns an der Ampel im Ort staut. Die Anwohner des Barrensteiner Wegs sind durch die Straße vom übrigen Dorf getrennt.“
Die nächsten Schritte: Der Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan wird ab kommendem Montag, 21. März, für die Dauer von sechs Wochen öffentlich ausgelegt. Anschließend soll der Plan laut Bundesverkehrsministerium überarbeitet und dann vom Bundeskabinett beschlossen werden.