Premiere im RLT Neuss: Menschlichkeit aus der Kaffeeküche im Arbeitsamt

Das RLT bringt die Tragikomödie „Café Umberto“ von Moritz Rinke auf die Bühne.

<strong>Neuss. Das Arbeitsamt ist ein trostloser Ort. Dem Leiter der Dienststelle (Raik Singer) ist es gelungen, nahezu alles und alle wegzurationalisieren. Auch die Menschlichkeit. Dienstleistungen für erwerbslose Akademiker erledigt eine Maschine. Für Menschlichkeit sorgt einzig und allein der Spanier Umberto, der im Arbeitsamt den erwiesenermaßen besten Milchkaffee der Stadt anbietet.

Mit "Café Umberto" von Moritz Rinke legt das Rheinische Landestheater den Finger in die Wunde: Dass nämlich der Wert eines Menschen immer mehr nach der Höhe seines Einkommens gemessen wird. Rinkes Stück bietet dabei zugleich heitere Momente und ernüchtert.

"Es geht vor allem um die Auswirkung von Arbeitslosigkeit auf die Menschlichkeit, auf Beziehungen", sagt Sylvia Richter, die das Stück inszeniert. Arbeitslosigkeit, so das Credo, ist ohnehin schwer zu ertragen, da führt ein zusätzlicher Konflikt zu gar nichts. Richter: "’Café Umberto’ soll zeigen, dass Arbeit und hohes Gehalt nicht der einzige Weg zum Glücklichsein sind."

“ Premiere von "Café Umberto" ist am Samstag, 15.März, 20Uhr. Bei der Matinee am Sonntag, 9. März, geht es um Jugendarbeitslosigkeit in Neuss.