Saisoneröffnung: Trainingslager Skihalle in Neuss – Slalom oder Allrounder?

Skier auf dem Prüfstand: Wintersportler konnten auf der Piste brandneue Modelle testen.

Neuss. "Izor" heißt ein Carving-Modell eines Skiherstelllers - der Name (aus dem Englischen "ice" und "razor") suggeriert schon gleich, was der Wintersportler mit Skifahren verbindet: Kälte, Schärfe und Schnelligkeit. Rasant ging es auch am Wochenende in der Neusser Skihalle zu: Bei der großen Saisoneröffnung konnten erstmals 400 Ski-Modelle acht verschiedener Hersteller auf der Piste getestet werden.

Vor allem am novemberlichen Samstag schnallen sich viele Flachlandfahrer die Bretter unter, um den individuell passenden Ski zu finden. "Integrierte Bindungen sind mittlerweile Standard", erklärt Ralf Kühlkamp, der das Sportgeschäft in der Neusser Skihalle betreibt und die Kunden in Sachen Ausstattung berät. Wer sich zum ersten Mal auf die Bretter wagt, der leiht sich in der Regel eine komplette Ausrüstung. Derjenige, der seine ersten Gehversuche erfolgreich hinter sich gebracht hat und sein Können weiter verbessern möchte, will das mit einer eigenen Ausrüstung. Die Preisspanne für ein Paar Skier liegt bei 250 bis 1000 Euro. Das muss man schon anlegen, sagt Kühlkamp. "Neue Skier sind für Pisten-Debütanten ebenso empfehlenswert, wie für alte Schnee-Hasen", sagt Kühlkamp, dessen Familie in fünfter Generation das ehemalige Neusser Sportgeschäft Nabben führte.

Also ab auf die Piste und den Selbsttest machen: Rein in die Skisocken, Latzhose und Jacke und auf zum Sessellift, der zum Gipfel fährt. Als routinierte Fahrerin schnalle ich mir einen Super B-Ski unter. Wie eine Rosi Mittermaier wedele ich nicht gerade den Hang herunter, ein kleiner Trost: Es ist die erste Abfahrt. "Die Taillierung erleichtert es, den Schwung zu steuern", erklärt Kühlkamp, der sich selbst als "schneesüchtig" bezeichnet. "Wichtig ist, das Gefühl für die Kante zu bekommen." Okay, alles klar. Dann ist Test-Ski Nummer 2 an der Reihe: Race-Tiger genannt - ein Slalom-Modell. Das geht schon besser - ein Parade-Ski für den routinierten Fahrer mit klassischer Technik. Es läuft. Ich stehe sicher auf den Brettern.

Für Kühlkamp ist es an diesem Tag schon der 20. Test-Ski. "Man kann merken, wie ein Ski reagiert", sagt der Fachmann, der die Bretter auf Eigenschaften wie Drehfreudigkeit, Kantengriff und Laufruhe sowie auf die Eignung für die verschiedenen Schwierigkeitsgrade testet. "Der Allrounder ist die etwas sportlichere Variante, ein Race-Fahrer ist perfekt beim Kurzschwung und beim Cruisen", sagt er. "Um den wirklich individuell geeigneten Ski zu finden, ist aber letztlich eine ehrliche Einschätzung des eigenen Könnens erforderlich." Bis zum Race-Ski dauert es bei mir dann wohl noch lange. . .