Schon wieder Ärger mit der Buslinie 891

Nun muss geklärt werden, woran das liegt und eine Lösung gefunden werden.

Grevenbroich Eine junge Mutter mit Kinderwagen, die, obwohl sie einen Fahrschein gelöst hat, auf halber Strecke in die Innenstadt aus dem proppevollen Stadtbus 891 fliegt: Eigentlich sollte das doch nur ein Einzelfall sein. „Sorry, kommt nicht wieder vor!“, hieß es vom Busunternehmen.

Und dann passiert das: Im sozialen Netzwerk Facebook berichtet eine junge Frau am Montag als eine von mehreren Augen- und Ohrenzeugen von einem Vorfall, der, wenn er sich tatsächlich so wie geschildert zugetragen hat, die Grenze des Zumutbaren weit überschreitet und womöglich sogar justiziabel ist. Eine Frau, die schlecht Deutsch spricht, und ihr Mann wollen mit einem Kinderwagen in die 891 einsteigen. Der Fahrer allerdings lässt das nicht zu. Alle Fahrgäste müssen den vorderen Einstieg benutzen. Am Ende darf die Frau, die den Fahrer gebeten hat, auch die hintere Tür zu öffnen, nicht mehr aussteigen. Ihr Mann und das Kind bleiben an der Haltestelle zurück.

Die Frage ist: War das jetzt die Fortsetzung des „Einzelfalls“? Also: Gibt es auf der Buslinie womöglich einen einzigen Fahrer, der seinem Job nicht gewachsen ist? Wenn dem so ist, dann muss das Konsequenzen haben, im Zweifelsfall auch arbeitsrechtliche. Gibt es zwei „Einzelfälle“, dann liegt das Problem beim Verkehrsunternehmen, denn das ist für die sozialkompetente Auswahl und Schulung seiner Fahrer verantwortlich.

Von der bahneigenen Busverkehr Rheinland (BVR) hieß es gestern, man habe den Fahrer im aktuellen Fall ausfindig gemacht, wolle ihn befragen und bis zum Ende der Woche um eine Stellungnahme bitten. Mit der Stadt, die den Stadtbus mit rund einer Million Euro jährlich subventioniert, gibt es am Donnerstag einen Gesprächstermin. Als Fahrgast möchte man sich wünschen, dass sich die Verwaltung diesmal nicht auf den geplanten Arbeitskreis „ÖPNV“ vertrösten lässt, sondern endlich eine vertragsgemäße (Service-)Leistung einfordert.