Schulküche: Es darf weiter frischfür die Kinder gekocht werden
Ein Gerücht hatte in der Matthias-Claudius-Grundschule für Aufregung gesorgt. Jetzt gab es Entwarnung.
Kaarst. Am Ende war die ganze Aufregung umsonst. In der Schulküche der Matthias-Claudius-Grundschule — der derzeit einzigen Schulküche im Kaarster Stadtgebiet — darf und wird auch in Zukunft weiter frisch gekocht werden. Das hat Schuldezernent Sebastian Semmler dem Hauptausschuss mitgeteilt.
Ende April hatte die Nachricht, die Stadt als Schul- und der Evangelische Verein für Jugend und Familienhilfe als OGS-Träger spielten mit dem Gedanken, die Schulküche zu schließen, für heftige Proteste innerhalb der Elternschaft gesorgt. Grund für die Überlegungen, sagt Semmler, sei offenbar eine Fehlinformation gewesen, die die Größe der Küche betrifft. Dahinter wiederum steht ein politischer Konsens, der besagt, dass kein Kind in Bezug auf einen OGS-Platz abgewiesen werden soll. Deshalb werden für das kommende Schuljahr alle Ganztagsangebote ausgeweitet, soweit das platzmäßig möglich ist.
An der Matthias-Claudius-Grundschule wird für die Schüler aus dem offenen Ganztag seit zehn Jahren jeden Mittag gekocht. Diplom-Ökotrophologin Michaela Koch sorgt dort mit einem vierköpfigen Team für ausgewogene, kindgerechte Mahlzeiten. In die Modernisierung der Küche wurden vor drei Jahren sogar noch mehr als 60 000 Euro aus dem städtischen Haushalt investiert. Doch mit dem „Gerücht“, dass laut Hygieneverordnung maximal 99 Essen auf einmal zubereitet werden dürfen, und der Tatsache, dass die OGS an der Matthias-Claudius-Schule mit deutlich mehr als 100 Anmeldungen räumlich aus allen Nähten platz, standen das Projekt „Frisch kochen“ und die Arbeitsplätze der Köchinnen plötzlich auf dem Spiel.
Für Camilla Altvater, Vorsitzende der Schulpflegschaft der Schule, war die Schließung der Schulküche keine Option. Deshalb hatte sie sich vor anderthalb Monaten schriftlich an alle Stadtratsfraktionen gewandt. Die CDU ließ das Thema auf die Tagesordnung setzen. „Schließlich“, sagt Altvater, „gibt es viele Eltern, die das Offene Ganztagsangebot der Matthias-Claudius-Schule gerade wegen des frischen Essens gewählt haben.“
Kürzlich kam nun die Entwarnung. „Das Kreisveterinäramt hat mitgeteilt, dass in der vorhandenen Küche durchaus für mehr als 99 Kinder gekocht werden kann“, sagte Sebastian Semmler im Hauptausschuss. „Aus lebensmittelhygienischer Sicht spricht daher nichts gegen eine Erhöhung der Zahl der zubereiteten Essen.“
Beim OGS-Träger ist die Erleichterung groß. „Wir freuen uns alle, dass das frische Essen an der Matthias-Claudius-Schule weiter angeboten werden darf“, sagt Nuran Asche. Eine Optimierung der technischen Ausstattung der Küche sei nach der neuen Sachlage möglicherweise ohnehin nötig. Die Verwaltung will die Überprüfung der technischen Anlagen in Auftrag geben. „Das sind aber alles kleine Probleme, die schnell in den Griff zu kriegen sind“, so Asche. „Im nächsten Schuljahr wird auf jeden Fall frisch gekocht.“