Schwertransport: Strom-Trafos wurden erfolgreich umgeladen

Die tonnenschwere Last rollt nun weiter in Richtung Düsseldorf-Lörick zur Rhein-Natorampe.

Foto: Reichwein

´Kaarst. Der mehrtägige Zwischenstopp auf der Neersener Straße ist beendet, der Schwertransport zweier riesiger Strom-Transformatoren konnte in der Nacht fortgesetzt werden. Gestern Nachmittag stellten die Fachkräfte der Schwertransport-Unternehmen Baumann und Kahl die Weichen für den Weitertransport — und luden den letzten 472 Tonnen schweren Trafo von einem 108 Meter langen Spezial-Wagen auf ein deutlich kürzeres Gespann, um im weiteren Streckenverlauf auch engere Kurven passieren zu können. Am frühen Morgen überquerte der gesamte Transport die Autobahn 52 auf Höhe der Anschlussstelle Kaarst-Nord. Die Autobahn musste für einige Minuten in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden. Der Trafo-Transport zählt zu den schwersten, die jemals durch das Kaarster Stadtgebiet rollten.

Beide Trafos wurden der Reihe nach auf einer Landstraße bei Kleinenbroich von einem 50 Meter langen Transporter mit 20 Achslinien auf eine 108 Meter lange, sogenannte Scherenhubbrücke mit 44 Achsen verladen. Ziel war es, die Brücke über der S-Bahnlinie Neuss-Mönchengladbach durch das besser verteilte Gewicht zu schonen. In Kaarst wurde die Verladung wieder rückgängig gemacht.

Sowohl in Kaarst als auch in Kleinenbroich wurden Hubgerüste mit jeweils acht Hydraulik-Zylindern und einer Tragkraft von 720 Tonnen aufgestellt. Sie blockierten an beiden Orten die komplette Fahrbahn. „Wir befestigen 84 Millimeter dicke Stahlseile an vier speziellen Aufhänge-Tellern am Transformator. Das Hubgerüst fährt dann hoch — und der Trafo hängt in der Luft. So können wir ihn auf den anderen Transporter verladen“, so Montageleiter Uwe Rieger.

Die beiden Transformatoren rollten vergangene Woche Donnerstag bei der Firma General Electric Grid Solutions in Rheydt vom Hof. Sie sollen Mitte Dezember im niedersächsischen Ort Dörpen ankommen und dort ab Ende 2016 Stromspannung aus einem Offshore-Windpark in der Nordsee auf die richtige Voltzahl transformieren. Jetzt fährt der Schwertransport weiter zur Rhein-Natorampe in Düsseldorf-Lörick, wo beide Trafos auf ein Ponton verladen werden sollen. Die Reise ist insgesamt 681 Kilometer lang.

Gerade in Kaarst standen viele Neugierige am Straßenrand und verfolgten die Umlade-Aktion, an der etwa 20 Schwerlast-Experten beteiligt waren.