Stadtrat fordert das Aus für die Berufsfeuerwehr in Dormagen

Es liegt ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Zentrum und FDP vor.

Foto: Jazyk

Dormagen. Ob die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte demnächst mehr Mitbestimmung bei der Ernennung des Chefs der Feuerwehr erhalten, hängt auch von der Entscheidung im Stadtrat am 10. Dezember ab. Für diese Sitzung liegt ein gemeinsamer Antrag von CDU, SPD, Zentrum und FDP vor, die Berufsfeuerwehr Dormagen wieder in eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichem Teil zurückzuführen, um die ehrenamtlichen Kräfte, mit 291 Mitgliedern fast viermal so stark wie das Hauptamt mit 78 Kräften, weiter zu stärken.

Die vier Fraktionen bemängeln, dass die Umbenennung vor fast drei Jahren auch Nachteile gebracht habe: „Die ehrenamtlichen Kräfte werden nicht oder nur ganz selten in wichtige Entscheidungsprozesse eingebunden“, so heißt es im Antrag der vier Fraktionen.

Eine Mitbestimmung des Ehrenamtes in Hinsicht auf die Leitung der Feuerwehr sei gänzlich eingestellt worden, ergänzte Karl-Heinz Heinen, Ressortleiter der CDU-Fraktion und selbst in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Zudem falle die Versicherungsprämien-Einsparung von jährlich 15 000 Euro mit der Änderung der Satzung der Unfallkasse NRW ab 1. Januar 2017 weg.

Für den Ersten Beigeordneten Robert Krumbein sollte es bei der Diskussion um die Feuerwehr „nicht um Namen und Schild, sondern vor allem um Einsatzbereitschaft und Zusammenhalt in der Feuerwehr“ gehen.

Dazu hat Krumbein, wie von der Feuerwehr-Kommission gewünscht, an der auch Ehrenamtler beteiligt sind, ein Gutachten bei der Firma Forplan aus Bonn beauftragt, das die Organisationsform der Feuerwehr untersucht und bewertet.

Daher wäre es ihm lieber, der Rat würde die Entscheidung über die Rückführung zur ehrenamtlichen Feuerwehr mit hauptamtlichem Teil noch vertagen, bis spätestens Anfang März 2016 das Gutachten vorliege: „Wir haben Handlungsbedarf in der Kommunikation und bei den Entscheidungswegen bei der Feuerwehr, das Problem liegt jedoch tiefer als nur beim Namen“, sagte Krumbein gestern auf Nachfrage. Dem Hauptausschuss teilte Krumbein schriftlich mit, dass eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr und des hauptamtlichen Bereichs unter seiner Leitung ein neues Führungs- und Kommunikationskonzept erarbeiten soll, das dem Hauptausschuss am 15. März 2016 ebenso wie ein erstes Zwischenergebnis des Gutachtens vorgelegt wird.

Die Antragsteller fordern die Rückkehr zur Anhörung, die alle sechs Jahre auch die Freiwillige Feuerwehr mit darüber entscheiden lässt, wer sie führt.