Lennartz bleibt wohl Chef der Freiwilligen Feuerwehr

Grevenbroich. Das hatten sich viele Politiker im Rat wohl anders vorgestellt: Udo Lennartz wird aller Voraussicht nach auch nach dem Jahreswechsel die Freiwillige Feuerwehr leiten — obwohl sich der Rat mit 27 gegen 16 Stimmen gegen eine weitere sechsjährige Amtszeit ausgesprochen hatte; nach Kritik aus mehreren Fraktionen.

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Die Nachfolge ist nach wie vor ungeklärt. Bürgermeister Klaus Krützen, der das Ressort Feuerwehr zur Chefsache gemacht hat, führt Gespräche. „Wir brauchen Zeit, um zu einer möglichst einvernehmlichen Lösung zu kommen. Ich denke, dass ich im Februar weiß, in welche Richtung es geht“, so Krützen.

Das bedeutet zugleich, dass Udo Lennartz weiter die Wehr leitet, bis ein Nachfolger bestellt ist. So sieht es das Feuerschutzgesetz vor. Mit den Chefs der ehrenamtlichen Löschzüge hat sich Krützen bereits getroffen. Wie er bestätigt, haben diese sich dabei erneut für Lennartz als Leiter ausgesprochen. Eine einvernehmliche Lösung dürfte also schwierig werden. Auch mit Kreisbrandmeister Norbert Lange will Krützen über das Thema sprechen.

Vereinfachen könnte die Entscheidungsfindung das geplante Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetz, das zurzeit beraten wird. Laut dem Entwurf soll der Leiter der hauptamtlichen Wache — dies ist Udo Lennartz — künftig automatisch Teil der Wehrführung der Feuerwehr sein — als Leiter oder als dessen Stellvertreter. Lennartz wäre somit automatisch im Führungsteam. Die einzige Frage wäre, in welcher Position. Am 16. Dezember soll der NRW-Landtag über das neue Gesetz beschließen. Noch steht aber nicht fest, wann es in Kraft treten wird.

„Mir ist wichtig, dass die Feuerwehr wieder aus dem öffentlichen Gerede herauskommt“, sagte Krützen im Rahmen der SPD-Mitgliederversammlung am Dienstag. Den Umgang der Politik mit dem städtischen Mitarbeiter Udo Lennartz bezeichnete der Bürgermeister als Unverschämtheit — ein Mann, der „fachlich top ist“, sei „wie ein Bär am Nasenring“ durch die Manege gezogen worden. Krützen wundere sich darüber, dass der Feuerwehr-Chef gegen die öffentlich von der Politik geäußerte Kritik an seiner Person nicht angegangen sei. cso-