Stadt investiert Millionen in Schulen
Die Grundschülerzahlen in Neuss sind stabil geblieben. Aus diesem Grund wird aufgestockt und erweitert.
Neuss. Die CDU in Uedesheim möchte die Martinus-Grundschule in ihrem Ortsteil gerne räumlich vergrößern. Doch diesen Gefallen tut ihr die Verwaltung nicht. Denn sie hat genug andere Grundschulprojekte vor der Brust. Ganz oben auf der Liste stehen die Vergrößerung der noch nicht einmal gebauten Grundschule in Allerheiligen und die Aufstockung der Görresschule um einen dritten Zug — mit sämtlichen baulich zu berücksichtigenden Konsequenzen.
Mit den Erweiterungen reagiert die Stadt auf die Tatsache, dass sich die Schülerzahlen stabil entwickeln. 1414 Kinder sind bislang schon als Erstklässler für das kommende Schuljahr angemeldet, und das Verfahren ist noch nicht ganz abgeschlossen. 1443 Kinder waren es im Vorjahr. Weil zudem damit gerechnet wird, dass immer mehr Flüchtlingskinder eine Grundschule besuchen werden, hat auch die Schulaufsicht der Aufstockung der Görresschule von zwei auf drei Eingangsklassen zugestimmt.
Dabei ist diese Einrichtung keine der Grundschulen, die als Schwerpunktschule erste Adresse für die Flüchtlingskinder sind, die zu alt sind, um sie direkt in eine Grundschule in der Nachbarschaft zu schicken. Kinder im dritten und vierten Grundschuljahrgang nämlich brauchen (und bekommen) eine gezielte Deutschförderung. Die wird derzeit an Kreuz- und Münsterschule, Geschwister-Scholl-, Gebrüder-Grimm-Grundschule und der Gemeinschaftsgrundschule „Die Brücke“ angeboten.
Diese Schulen besuchen auch die meisten der 195 Flüchtlingskinder im Grundschulalter. 136 werden an einer weiterführenden Schule unterrichtet, 70 besuchen Kollegs oder Berufsschulen.
Mit Michael Gerhards, derzeit noch Konrektor in Uedesheim, wird die Grundschule Allerheiligen einen neuen Leiter bekommen, der den Auf- und Ausbau der Einrichtung mit steuern wird. Die ist im vergangenen Jahr mit zwei Klassen in einem Provisorium gestartet, wird aber — wegen der Nachfrage — schon im August 87 Kinder in drei Klassen aufnehmen.
Damit der Neubau durchgängig drei Klassen Platz bieten kann, wird die Bausumme von 5,5 Millionen Euro noch einmal um rund 1,2 Millionen aufgestockt. Dafür wird der im Oktober begonnene Neubau einfach in gerader Linie verlängert.
Alle zwölf Klassenräume werden sich im ersten Obergeschoss befinden, Offene Ganztagsschule und Verwaltung darunter.
Fertig wird die Schule zum Schuljahr 2018/19 sein, wenn auch die Görresschule ihren Erweiterungsbau für den neuen, den dritten Zug, beziehen kann. Dieser Neubau wird mit 4,7 Millionen Euro deutlich teurer als zunächst erwartet, denn die erste Kostenschätzung lag bei 2,7 Millionen Euro.
Nachdem die Baupläne die Politik passiert haben, wird nun auf einen Baubeginn im Herbst 2017 hingearbeitet. In einem ersten Schritt werden vielleicht noch dieses Jahr die maroden Container der Görresschule beseitigt — und wieder durch Container ersetzt.