Stadtarchiv zeigt Ausstellung mit 126 alten Fotos aus Grevenbroich

Die Bürger sind dazu eingeladen, die Schauplätze zu identifizieren. Die Ausstellung ist ab Dienstag in der Stadtbücherei zu sehen.

Foto: Sammlung Larisch/Stadtarchiv

Grevenbroich. Damals war noch richtig Winter, als der Fotograf auf seinen Auslöser drückte: Auf seinem Bild ist ein einsamer Schneeschipper zu sehen, der eine Dorfstraße freiräumt und dabei von sieben, offensichtlich gut gelaunten Nachbarn beobachtet wird. Doch wann wurde dieses Foto aufgenommen — und vor allen Dingen wo? Antworten auf diese Fragen erhofft sich das Stadtarchiv von möglichst vielen Grevenbroichern, die ab kommenden Dienstag die Ausstellung „Spurensuche“ besuchen sollen. Dabei wird es nicht nur um den Schneeschipper gehen. Insgesamt sind es 126 Fotos, die identifiziert werden müssen.

Die Bilder, die alle zwischen 1900 und 1960 entstanden sind, hat der Sammler Jürgen Larisch dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. „Sie stammen zu einem großen Teil aus Nachlässen, die mir anvertraut wurden“, sagt der Wevelinghovener. Viele Fotos konnte er verorten, über manche Motive zerbricht er sich allerdings nach wie vor den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, wo sie aufgenommen wurden“, gibt Larisch zu. Das würden auch Thomas Wolff und Norbert Schmitz vom Stadtarchiv gerne wissen — deshalb gehen sie jetzt mit einer Ausstellung auf Spurensuche.

Gezeigt werden Bilder von Menschen und Tieren, von Häusern und Straßenzügen, von Schützen- und Heimatfesten. Alle haben dabei eines gemeinsam: Sie sind gar nicht oder nur schwierig zuzuordnen. „Wir hoffen, dass uns die Besucher der Ausstellung weiterhelfen können“, sagt Thomas Wolff.

In der Vergangenheit hat das schon einmal gut geklappt: Als das Archiv vor zwei Jahren einen Teil von rund 2000 Bildern aus dem Nachlass eines unbekannten Fotografen ausstellte, meldete sich der hochbetagte Josef Granderath aus der Südstadt bei den Verantwortlichen und löste anschließend so manches Geheimnis. Er war der Neffe von Hubert Balven, der einst in Gustorf ein Fotostudio betrieb. Granderath konnte nicht nur vieles über seinen Onkel erzählen, sondern auch so manches Bild identifizieren. „Ein Glücksfall“, sagt Thomas Wolff.

Ähnliche Erlebnisse erhofft er sich auch bei der Ausstellung, die am 23. Februar in der Stadtbücherei eröffnet wird. Sie kann bis Ende April zu den Öffnungszeiten der Bibliothek besucht werden. wilp