Stilvolle Ausstellung im Alten Rathaus

Elke Beyer zeigtLandschaftsimpression und Stillleben in Öl.

Kaarst. Elke Beyer ist als Künstlerin schon seit vielen Jahren in Kaarst präsent. Man kennt sie als Salix-Mitglied und hat ihre Arbeiten in den Jahresausstellungen der Kaarster Künstler gesehen. Jetzt, im Alter von 72 Jahren, hat sie in der Galerie Splettstößer in Alten Rathaus Kaarst ihre erste Einzelausstellung. Ihr Titel ist ein Zitat des polnischen Lyrikers Stanislaw Jerzy Lec: „Die Welt ist schön. Und das gerade ist so traurig.“ Nach Aufgabe ihrer politischen Ämter folgte sie jetzt der Einladung von Brigitte Splettstößer. Die Exponate bestehen aus Stillleben und Landschaftsimpressionen. Es sind stimmungsvolle Landschaften mit endlos weiten Horizonten, in denen sich das Auge des Betrachters verlieren kann.

Vor allem die See- und Strandbilder haben fast schon etwas Meditatives. Aber sind sie auch Ausdruck von Kritik? Der in Willich lebende Philosoph Helmut Engels stellte diese Frage in den Raum, um sie sogleich zu beantworten: „Zur Wirklichkeit gehört nicht nur das sich täglich aufdrängende Schreckliche, das uns durch die Medien in überwältigendem Maße vermittelt wird.“ Zur Wirklichkeit gehöre auch das, was die Menschen ruhig werden und ins Lot kommen lasse. Zeitgenossen, die mit ungegenständlicher Malerei nichts anfangen können, werden von den Bildern begeistert sein. Menschen spielen keine Rolle bei diesen Landschaftsbildern in Öl. Sie spielen aber teilweise und nur vage angedeutet eine kleine Rolle bei den Stillleben. Elke Beyer geht auch dabei eigene Wege. So zeigt sie keinen makellosen Apfel, sondern einen Apfelkitsch. Und Blumen stehen bei ihr nicht in einer Vase, sondern in einer verbeulten Konservendose. Alte Koffer, ein Kanister, eine Tasche: Bilder mit solchen und ähnlichen Motiven erinnern indirekt an Flucht und Vertreibung. barni