Tag der offenen Tür in neuem Rheinfelder Flüchtlingsheim
Rheinfeld. Alles riecht noch neu. In der neuen Flüchtlingsunterkunft „Zu den Maieichen“ am Festplatz in Rheinfeld sind die 19 Wohnungen für zwei bis acht Personen eingerichtet — in der nächsten Woche werden die ersten der rund 90 neuen Bewohner einziehen.
„Zwei Familien, die bisher im Welcome Center leben“, erklärte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein am Mittwochabend in der zweigeschossigen Unterkunft, die sich viele Dormagener bei einem „Abend der offenen Tür“ anschauten. Weitere Bewohner folgen dann spätestens in der dritten Novemberwoche, wenn für neue zugewiesene Flüchtlinge im „Welcome Center“ Platz geschaffen werden muss. Die Baukosten der zwei Gebäude von rund 1,5 Millionen Euro werden von der Stadt über Bundes- und Landespauschalen gegenfinanziert.
Der Weg übers dunkle Feld soll mit zwei Leuchtmasten noch sicherer werden, es fehlt noch Sichtschutz an Fenstern und Türen — und Küchen-Erstausstattung, um die Claudia Manousek, die Chefin der „Dormagener Tafel“, bittet: „Wir brauchen alles für die Küche: Geschirrtücher, Wasserkocher, aber auch Hand- und Duschtücher.“
Die Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Hochbetten und Spinden, Küchenzeile mit Tisch sowie Badezimmer mit Dusche strahlen freundlichen Jugendherbergs-Charme aus. „Hier sollen sich die Flüchtlinge auch für längere Zeit wohlfühlen“, erklärte Kämmerin Tanja Gaspers, die auch für den Eigenbetrieb zuständig ist, der die Bauten in Holzrahmenbauweise ausführen ließ. Mit der Holzpellets-Heizung sei die in sechs Monaten erbaute Unterkunft auch energetisch gut aufgestellt, so Gaspers. Mit mehreren Mitarbeitern war das Team von Integrations-Fachbereichsleiter Volker Lewerenz in der Unterkunft, um Fragen der Besucher zu beantworten. „Das soll auch Vorurteile abbauen helfen“, sagte Krumbein.
Ein Anwohner sprach davon, „den neuen Nachbarn eine Chance geben“ zu wollen, während sich eine Frau verwundert zeigte, dass sie keine Spur des angeblichen „Prunkbaus“ entdecken konnte, wohingegen ein Mann lieber Studenten in den Räumen untergebracht hätte. „Das ist eine Option für die Anschluss-Nutzung an anderer Stelle“, sagte die Kämmerin. Für drei bis sechs Jahre ist die Flüchtlings-Nutzung vorgesehen.