TSV Meerbusch will Aufwärtstrend fortsetzen

Oberligist tritt in Ratingen an. Für Kapellens Coach Molina gibt’s ein emotionales Wiedersehen.

Foto: Falk Janning

Meerbusch/Kapellen. Fußball-Oberligist TSV Meerbusch ist mittlerweile seit drei Partien ungeschlagen. Diese Serie soll morgen (14.30 Uhr) bei Germania Ratingen 04/19 möglichst fortgesetzt werden. „Wir haben zwar noch nicht viel erreicht, für die Stimmung in der Mannschaft und im Verein war der jüngste Sieg aber enorm wichtig“, sagt Teammanager Horst Riege.

Der Rückstand des TSV auf die Nichtabstiegsplätze beträgt immer noch sechs Punkte. Mit einem weiteren Erfolg könnte der TSV bis auf Schlagdistanz heranrücken, zumal er noch die Möglichkeit hat, in einem Nachholspiel bei Schwarz-Weiß Essen zu punkten. Doch in Ratingen stehen die Meerbuscher „vor einer extrem hohen Hürde“, wie Riege betont. Die Verantwortlichen sind jedenfalls eifrig darum bemüht, die Spieler nach dem 7:2-Erfolg gegen den Cronenberger SC auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. „Cronenberg ist auswärtsschwach und hatte gegen uns keinen guten Tag erwischt. Ratingen ist dagegen auf eigenem Platz eine Macht“, sagt Riege. „Für uns wird das ein ganz anderes Spiel. Ich hoffe, die Spieler haben begriffen, dass es in Ratingen nur mit bedingungslosem Fight funktionieren wird.“

Personell wird es für die Meerbuscher etwas entspannter als beim letzten Heimspiel, als sie nur drei Ersatzspieler auf der Bank sitzen hatten — darunter in Quinton Washington einen Akteur, der an einem Handbruch laboriert. In Ratingen dürfen Rechtsverteidiger Johannes van den Bergh und Stürmer Dennis Schmidt wieder mitwirken. Sie haben ihre Sperren abgesessen. Auch Jan Paul Staschik befindet sich nach überstandener Verletzung wieder im Training. Noch ungewiss ist, ob Christoph Caspari auf Grund beruflicher Verpflichtungen mitwirken kann.

Toni Molina ist mit Leib und Seele Trainer. Und darum ist er morgen ab 14.30 Uhr auch zu hundert Prozent schwarz-gelb. Aber das Oberliga-Heimspiel des von ihm trainierten SC Kapellen gegen den VfB Hilden geht dem 43-Jährigen ans Herz. „Der VfB 03 ist mein Verein — und wird es auch immer bleiben. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit meinen Spielern und auf Trainer Marcel Bastians“, sagt Molina.

2013 hatte ihn der Vorsitzende Wolfgang Appelstiel zurück zum Oberligisten VfB Hilden geholt. „Der Verein lag brach, hatte Schulden. Die Mannschaft hat damals Spendenaktionen gestartet, ist mit der Sparbüchse rumgelaufen.“ In den beiden Jahren bis zu seinem Wechsel zum Ligarivalen ETB SW Essen half der Spanier dabei, eine Mannschaft aufzubauen, die in dieser Saison für Furore sorgt. Auch der aktuelle Trainer Marcel Bastians kickte unter Molina. Der verrät: „Vor der Saison haben wir sehr lange darüber geredet, ob ich nicht nach Hilden zurückgehe.“ Die Bindung zu seinem alten Team ist immer noch eng. „Die Jungs haben mir Nachrichten geschrieben, ich müsse aufpassen, dass ich am Sonntag nicht den VfB anfeuere.“

Diese Gefahr besteht allerdings nicht. Gerade weil der Coach Stärken und Schwächen des Gegners kennt, hat er den SCK optimal auf die Partie vorbereitet. „Wir werden am Sonntag offensiv spielen und gewinnen — nichts anderes. “

Die personelle Ausstattung könnte freilich besser sein: Zwar kehrt Marcel Koch in den Kader zurück, doch Marcel Lüft sitzt weiter eine Sperre ab und Lennart Ingmann (Bänderdehnung) hat sich bei der Trainingsarbeit nur mit ungefährlichen Passübungen beschäftigt. Der Techniker, als Ideengeber im Angriff unverzichtbar, will — gegen den ärztlichen Rat — unbedingt spielen. Sein Coach möchte ihm jedoch höchstens einen Platz auf der Auswechselbank reservieren.