Dormagen möchte neue Gewerbeflächen schaffen

Auf dem Kohnacker sowie Wahler Berg sollen 16 Hektar bebaut werden.

Dormagen. Die Situation im Dormagener Haushalt entspannt sich in diesem Jahr, weil die Einnahmen aus dem Anteil an der Gewerbesteuer sich besser entwickeln als gedacht: 28 statt 22 Millionen Euro sollen es am Jahresende sein. Künftig könnte diese Kurve noch weiter nach oben zeigen. Das wird in der kommenden Woche erneut deutlich, wenn die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses zwei neue Bebauungspläne auf den Weg bringen sollen: Zum einen im Bereich des Kohnackers bei Delrath, zum anderen im Bereich Wahler Berg an der B 9. Zusammengerechnet geht es um 16 Hektar Fläche, die bebaubar sind. Zum Vergleich: Am Silbersee stehen hundert Hektar zur Verfügung. Dabei muss am Kohnacker der Spagat zwischen Gewerbe und Natur gelingen: die Vernetzung von (grünen) Freiräumen von Ost nach West — mitten durch Gewerbegebiet.

„Die Nachfrage nach gewerblichen Grundstücken ist stark“, sagt Planungsamtsleiter Gregor Nachtwey. Mit Euro Auctions und zwei Getränkefirmen sind am Kohnacker bereits starke Unternehmen angesiedelt, weitere sechs bis acht Hektar können dort und auf der anderen Seite der A 57 in Richtung Umspannwerk entwickelt werden. Oder auch nicht. Nachtwey sagt: „Es gibt einen Zielkonflikt.“ Erst im September wurde ein „integriertes Entwicklungskonzept“ verabschiedet. Darin geht es auch um die Vernetzung von Freiräumen. Wie die Rheinlandschaft und das „Waldband“ des Knechtstedener Waldes und Chorbuschs. Diese Landschaftsformen werden von Ost nach West vom Zonser Grind über die Naturschutzgebiete im Bereich Martinsee/Wahler Berg und Balgheimer See verknüpft. Nachtwey: „Im Bereich Ernteweg/Kohnacker ist die einzig mögliche Querung über die Bahn und A 57.“

Die Schaffung von Planungsrecht schützt die vorhandenen Firmen in ihrem Bestand und beabsichtigt, bestimmte Nutzungen auszuschließen: Einzelhandel, Spielhallen, Bordelle, Tankstellen, Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke. Und auch Lagerhäuser und Lagerplätze sollen dort nichts zu suchen haben. „Sie verbrauchen zu viele Flächen, die nur wenig Arbeitsplätze bieten“, so Nachtwey. Das gilt auch für den Bebauungsplan am Wahler Berg, wo das Land rund acht Hektar Fläche anbieten kann. Dort sollen die bestehenden Gewerbeflächen gesichert und das Areal gesteuert werden. „Wir möchten dort keine Logistik ansiedeln, sondern produzierendes Gewerbe.“ Genau darauf zielen die Bemühungen der Stadt hin: viele Arbeitsplätze, hohe Gewerbesteuereinnahmen und ein möglichst geringer Flächenverbrauch.