Seniorenlotsin in Willich Sie ist Willichs neue Seniorenlotsin

Willich · Gertrud Hansen hilft Senioren in Willich durch den Angebots-Dschungel. Seit Anfang Dezember setzt sich die 60-Jährige für ältere Mitbürger ein.

Gertrud Hansen freut sich auf die Begegnungen mit den Menschen in Willich.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Ab Januar 2025 werden Senioren und Seniorinnen ab 75 Jahren in Willich von Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) Post bekommen. Zum einen wird der Politiker den älteren Mitbürgern zum Geburtstag gratulieren, aber dem Glückwunsch beigelegt sein wird auch ein Terminvorschlag für den Besuch der neuen Seniorenlotsin der Stadt.

Am 1. Dezember hat Gertrud Hansen (60) ihre neue Arbeitsstelle an der Gießerallee 6 in Willich bezogen und ist nun dabei, sich in der Stadt vorzustellen. Die examinierte Altenpflegerin und Altentherapeutin hat vor ihrer neuen Arbeitsstelle bei der Stadt Willich in verschiedenen Einrichtungen, Altenheimen und Tagespflegestellen gearbeitet. „Ich war schon immer ganz nah dran an den älteren Menschen“, sagt Hansen und freut sich auf die Begegnung mit den Menschen.

Sie hat sich auf die ausgeschriebene Stelle beworben und ist seit ihrem Arbeitsstart nun dabei, sich in den einzelnen Einrichtungen in der Stadt vorzustellen, um zu erfahren, welche Angebote für die älteren Menschen vorhanden sind. Denn nur wenn sie ganz genau weiß, was wo angeboten wird, kann sie den Senioren als Lotsin zu Seite stehen. Ausstaffiert mit diesem Wissen wird sie ab Januar den älteren Mitbürgern helfen, solange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben wie möglich. Denn diesen Wunsch hört sie immer wieder von den Senioren.

„Wenn die Senioren den Brief vom Bürgermeister erhalten, müssen sie aktiv absagen, wenn sie einen Besuch von mir nicht wünschen“, erklärt sie das Prozedere. Wird nicht abgesagt, besucht sie die Menschen in ihrem Zuhause. „Dort sehe ich schnell, wie ist die Wohnsituation und wo könnten die Männer oder Frauen Hilfen gebrauchen“, sagt sie. Sie gehe jedoch nicht als Pflegerin in die Haushalte, sondern als helfende Lotsin. „Ich komme natürlich in ziviler Kleidung und nicht im weißen Kittel oder Kasak“, erklärt sie.

Sie könne den Menschen Tipps geben, in welchen Begegnungsstätten zum Beispiel einmal in der Woche frisch gekocht werde, oder wo kulturelle Angebote auf dem Programm stehen. „Schon nach meinen ersten Tagen bin ich von der Vielfalt der unterschiedlichen Angebote überrascht“, sagt die Lotsin.

Hansens Lotsendienste sind absolut freiwillig und kostenfrei. „Aber ich komme aus der Praxis und möchte etwas gegen die Vereinsamung der Menschen tun“, sagt sie, die sich nicht mit der Theorie aufhält, sondern praxisnahe Tipps gibt. Sie will die Senioren an die Hand nehmen und gemeinsam mit ihnen passende Angebote aussuchen.

Das neue Angebot in Kooperation zwischen Kreis Viersen und Stadt Willich richtet sich an Menschen ab 75. Aber auch Jüngere und natürlich Ältere dürfen Gertrud Hansen anrufen und einen Besuchstermin vereinbaren.

Bei einem persönlichen Hausbesuch stellt sie Angebote der Stadt Willich vor, die den Alltag erleichtern, im Alltag unterstützen sollen. Und Seniorenlotsin Gertrud Hansen hat eine breite Palette an Angeboten und Möglichkeiten der Stadt Willich zu verschiedenen Themen anzubieten: generell zur gesundheitlichen Situation, zu Bewegungsangeboten, der Wohnsituation, sozialen Kontakten oder zu hauswirtschaftlichen Hilfen, auch zum eventuellen Pflegebedarf.

Bei dem Hausbesuch werde ihr sehr schnell klar, dass wenn ein älterer, gehbehinderter Mensch in der vierten Etage ohne Aufzug wohne, der Kollege von der Wohnberatung mit hinzu gerufen werden muss.

„Das Gespräch mit mir als Seniorenlotsin ist natürlich vertraulich – die persönlichen Themenwünsche stehen absolut im Mittelpunkt, und gerne kann eine ausgewählte Vertrauensperson ebenfalls an dem gemeinsamen Gespräch mit mir als Seniorenlotsin teilnehmen“, so Gertrud Hansen. „Ich bin St. Martin ehrenamtlich aktiv und bei den Pfadfindern, ich komme aus Willich und ich liebe Willich. Der Job ist genau der richtige für mich“, strahlt Gertrud Hansen nach ihren ersten Arbeitstagen.