Alte Haase: Die ersten Lofts sind verkauft

In die zweite Sektion des ehemaligen Zechenkomplexes soll bald Leben einziehen. Dort entstehen derzeit Eigentumswohnungen.

Niedersprockhövel. Zwischenwände mauern, Treppenlöcher schneiden - im Bauteil B des ehemaligen Zechengebäudes von Alte Haase an der Hattinger Straße wird wieder gearbeitet. Nachdem die Stadt die Baugenehmigung für Loftwohnungen in dem Denkmal geschützten Gebäude Ende Mai erteilt hat, geht es nun im zweiten Teil des riesigen Komplexes voran (im A-Trakt sind bereits mehrere Firmenbüros untergebracht). Möglichst noch in diesem Jahr sollen die ersten Käufer in die Lofts einziehen. Fünf der sieben Reihenhaus ähnlichen Sektionen sind bisher verkauft. Ein Käufer hat dabei gleich zwei nebeneinander liegende Abschnitte gekauft.

Ein Herdecker Bauunternehmer, der den B-Trakt von Alte-Haase-Eigentümer Vinh Vo Huu gekauft hatte, musste den Zeitplan nach eigenem Bekunden allerdings neu kalkulieren. Es ging um baurechtliche Forderungen nach einem Bergbaugutachten. Eine Auflage war, die oberen Fenster des direkt angrenzenden Malakow-Turms von innen feuerfest zu verkleiden, um einen möglichen Brandüberschlag zu verhindern, außerdem musste eine Gasdrainage eingebaut werden, weil sich früher unter dem Turm ein Schacht befand. "Dabei war das der einzige schlagwetterfreie Schacht", beklagt Hanno Kulka, Makler von Osselmann-Immobilien, der den Gesamtkomplex vermarktet, Hemmnisse.

Den Schuh will sich Planungsamtsleiterin Susanne Görner nicht anziehen. "Alles war mit dem Herdecker Bauherrn abgesprochen. Wenn Streit zwischen ihm und dem alten Eigentümer entsteht, wer das bezahlt, ist das nicht unsere Sache." Letztlich bezahlte wohl Vo Huu, dem der Malakow-Turm weiter gehört.

Inzwischen ist das Dach in Bauteil B neu abgedichtet und mit Dachrinnen versehen. Damit sind die Schäden behoben, die anfangs an dem Gebäude entstanden, das seit fünf Jahren leer steht. Zerstörungswut oder gezielte Zerstörungen - die Gerüchteküche kochte damals. Seit gut einem Jahr sieht Hausmeister Reinhard Desselhaus im Gesamtkomplex nach dem Rechten und hat sich dort auch einquartiert. Seitdem gibt es praktisch keine neuen Zerstörungen mehr.

"Immer wieder sind Interessenten durch das Gebäude zu führen", berichtet Desselhaus. Zuletzt auch wieder durch Bauteil D, das auf der anderen Seite an den Malakow-Turm angrenzt. Dort sind Loft-Wohnungen oder ein Mix zwischen Büros und Wohnungen geplant.

"Wir hatten die Vermarktung seit Herbst 2006 eingestellt, weil wir fest davon ausgingen, dass die EN-Agentur einzieht. Deren Absage hat uns natürlich zurückgeworfen", so Hanno Kulka.

Interessenten, so berichtet er, gebe es weiterhin auch für die ehemalige Maschinenhalle. Ob ein Küchenstudio einziehe oder vielleicht am Ende doch Wohnungen entstünden, könne man aber nicht sagen. Auch für das Kesselhaus, das nicht unter Denkmalschutz steht, gebe es Anfragen. "Es gibt verschiedene Ideen. Der eine will es abreißen und ein Hotel bauen, falls er die Maschinen-Halle als Eventhalle nutzen kann, andere es aber ebenso erhalten", so Kulka.