Abenteuerspielplatz: Sägen, trommeln, spielen

Mit dem Thema Afrika befasst sich diesmal die Ferienaktion des Jugendamtes. 60 Kinder sind mit Begeisterung bei der Sache, bauen Hütten und lernen spielerisch über das Leben im fremden Erdteil.

Niedersprockhövel. "Reich mir bitte mal das Brett". Lara (10) steht auf dem Dach der Holzhütte, das aber noch nicht ganz dicht ist. "Pass auf", warnt Sarah (8), da steht ein Nagel vor." Eine Schramme hat sie sich schon zugezogen, doch ganz pingelig darf man auf einem Abenteuerspielplatz nicht sein.

Seit Montag hat sich die Grünfläche neben der Schule Börgersbruch wie stets in den Sommerferien in eine Budenlandschaft verwandelt. "Afrika" lautet diesmal das Thema des vom Jugendamt organisierten Abenteuerspielplatzes". "Die Buden sind dort anders, sie laufen spitz zu", weiß Annika (10). "Die Leute sind viel ärmer als wir, oft haben sie nicht genug zu essen." Tauschen möchte sie nicht mit den Kindern in Afrika. "Uns geht es besser."

Hundert Meter weiter erklingen die Buschtrommeln. Unter der Anleitung von Tobias Bülow lernen die Kinder kleine Melodien. Getrommelt wird auf afrikanischen Djembés, die mit Ziegenfell bespannt sind. "Spielt mal ,Großmama, Großpapa,’ Den Rhythmus habt ihr schnell raus.

Das klingt dann wie ein Walzer" erklärt der Musiker. Wo werden die hohen, wo die dunklen Töne angeschlagen? Das lernen die Kinder schnell. Sophie-Marie (8) und Laura (7) haben sich die Sache viel schwieriger vorgestellt. "Trommeln kann helfen, die Konzentration zu fördern. Bei Erwachsenen baut es Stress ab", erklärt der Sprockhöveler, der auch privaten Unterricht erteilt.

Sophie-Marie macht das Trommeln so viel Spaß, dass sie sich zum Geburtstag eine Djembé wünschen will. "Die kostet zwischen 100 und 150 Euro", sagt Tobias Bülow. "Vielleicht kann ich mir eine ersteigern."

"60 Kinder sind wieder bei unser Abenteuerspielplatz dabei, mehr geht nicht", sagt Ute Feldmann vom Jugendzentrum Niedersprockhövel. Erneut mussten die Plätze ausgelost werden, so groß war der Andrang.

Leander (18) und Jan (16) sind aus dem Spielplatzalter raus. Aber sie helfen den Kleineren. "Leander und Jan waren als Kinder auch schon bei den Aktionen dabei", sagt Ute Feldmann.

Neben dem Budenbauen werden morgen zum "afrikanischen Erlebnistag" Perlen aufgefädelt und Matten geflochten. Die Budenstadt ist dann fertig, erhält sogar einen Namen.

Mittags gibt es im Forum der Schule Börgersbruch Pellkartoffeln mit Kräuterquark. Mal wird gegrillt, mal gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Der Durst wird mit Wasser gestillt. "Davon haben wir ja in Deutschland genug, in Afrika ist das ein Problem", sagt Sven (10). In der Schule haben er und seine Freunde Marko (9) und Max (9) den Kontinent Afrika bereits durchgenommen. "Ich würde sehr gerne mal da hin reisen", sagt Sven. Auf jeden Fall ist es dort viel heißer als hier."