Bauverein Sprockhövel investiert jährlich zwei Millionen Euro

Vor allem die energetische Sanierung und der Anbau von Balkons geht ins Geld.

Sprockhövel. Günstig soll es sein, ruhig, aber zentral und dazu gerne ein Balkon. Sind die potenziellen Mieter älter, ist auch die Barrierefreiheit ein entscheidendes Kriterium bei der Suche nach einer neuen Wohnung.

Um diesen Anforderungen zu genügen, investiert der Bauverein Sprockhövel kontinuierlich. „Die Instandhaltung kostet uns jährlich rund zwei Millionen Euro, dem stehen Mieteinnahmen von 3,4 Millionen Euro gegenüber“, sagt Bernhard Heck, Vorsitzender des Bauvereins Sprockhövel.

Etwa 190 Häuser mit 1030 Wohnungen gehören zum Besitz der Wohnungsbaugenossenschaft. Schon bald werden es noch ein paar Wohnungen mehr. In Niedersprockhövel, Am Holte, ist gerade ein Altbau aus dem Jahr 1928 abgerissen worden, an gleicher Stelle entsteht ein Neubau mit vier Wohnungen, eine davon barrierefrei.

„Barrierefreie Wohnungen nach Din-Vorschrift sind gerade in älteren Häusern nur schwer umsetzbar“, erklärt Heck. Oft gebe es beispielsweise keine Aufzüge, diese nachträglich ein- oder anzubauen, sei jedoch sehr aufwendig. Auch barrierefreie Badezimmer seien nachträglich nur schwer umzusetzen. „Bei Häusern, die beispielsweise in den 1950er Jahren gebaut wurden, sind die Bäder einfach zu klein“, sagt Heck.

„Das heißt aber nicht, dass wir den Bewohnern nicht trotzdem Alternativen anbieten können“, sagt Gabriele-Schüler-Kentler, die seit elf Jahren als Sozialarbeiterin für den Bauverein tätig ist. „Geländer oder Haltegriffe bringen wir kostenlos an. Und die Kosten für eine erhöhte Toilette werden häufig von der Pflegekasse übernommen“, weiß Schüler-Kentler.

Auch abschließbare Boxen, in denen vor der Haustür Rollatoren abgestellt werden können, hat der Bauverein schon errichtet. „Etwa die Hälfte unserer Mieter ist älter als 60 Jahre“, sagt Heck. Während der Bauverein ihnen die Möglichkeit bieten will, möglichst lange in der eigenen Wohnung zu bleiben, arbeitet er auch daran, für neue Mieter attraktiv zu sein. „Seit 2001 haben wir 291 neue Balkone angebracht, für die nächsten Jahre sind weitere 70 vorgesehen“, sagt Heck.

Auch in Sachen energetische Sanierung sei einiges getan worden: „Weil wir den Verbrauch dadurch um bis zu ein Drittel senken konnten, sind auch die Heizkosten in den vergangenen Jahren für viele unserer Mieter moderat geblieben“, sagt Heck. Rund die Hälfte der jährlichen Ausgaben des Bauvereins entfalle auf die energetische Sanierung.

Dass sich diese Maßnahmen lohnen, macht sich an der Nachfrage bemerkbar: „Wir haben nur wenige Leerstände. Meist sind die Wohnungen nach spätestens zwei, drei Monaten wieder vermietet.“