Erntedankfest bringt Geld in die Gemeinde
Reinerlös aus Standgebühr und Kuchenverkauf kommt der Jugendarbeit und der Orgel zugute.
Gennebreck. Mit Blasmusik wurden die Besucher am Feuerwehrhaus Gennebreck zum Erntedankmarkt begrüßt. Und zu einem Bummel entlang der zahlreichen Stände oder auch zu einem Imbiss eingeladen.
Und schon kurz nach Beginn des Markts am Sonntagmittag knubbelte es sich. Auf langen Holzbänken saßen die Gäste bei herrlichem Herbstwetter und lauschten den elf Musikern, die beispielsweise das gefühlvolle „Deep River“ gekonnt darboten. Zum Kochen musste niemand nach Hause gehen, denn aus einem großen Kessel wurde Gulaschsuppe serviert, es gab Würstchen, Reibekuchen, geräucherten Fisch und den süßen Nachtisch in zahlreichen Varianten dazu.
In großen Körben wurden imposante Kürbisse präsentiert — garantiert alle essbar, wie der Verkäufer versicherte. Und die etwa 45 selbst gebackenen Kuchen der Landfrauen gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. „Früher waren wir selbst Ausrichter dieses Marktes. Aber unsere Mitglieder werden ja auch immer älter und so hat seit einigen Jahren die Evangelische Kirchengemeinde hier die Organisation übernommen“, erzählt Elke Wahrmann, die Vorsitzende bei den Landfrauen ist. „Wir wissen aus Erfahrung, was die Leute besonders gerne mögen. Entsprechend backen wir“, sind sich die Damen einig. Und haben so großen Erfolg mit ihren süßen Köstlichkeiten, dass der Kuchen eine Stunde nach Eröffnung des Marktes schon so gut wie ausverkauft ist. Da passt es hervorragend, dass die Jugendlichen des Helferkreises am Stand daneben mit Feuereifer Waffeln backen. Auch eine zweite Jugendgruppe in der Kirchengemeinde ist unter die Verkäufer gegangen. Mit dem Schild „Gebt der Jugend einen Raum. Unterstützt die Ex-Konfis beim Umbau des Bühnenkellers im Vereinshaus“ machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam.
„Sie brauchen Geld, um den Jugendkeller renovieren zu können. Sie brauchen ja einen Raum, in dem sie sich mal treffen können“, sagt Pastor Ortwin Pfläging. Er freut sich, dass in diesem Jahr hier 14 Stände zum Einkaufen einladen. „Wir bekommen eine Standgebühr von allen, die mitmachen. Und den Reinerlös der Kuchen- und Waffelaktionen. Das Geld wollen wir für die Sanierung unserer Orgel einsetzen.“ Der Schimmel, der die Orgel befallen hatte, ist zwar inzwischen beseitigt, aber es müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit es nicht wieder passieren kann. „Außerdem muss sicher die eine oder andere Pfeife überholt werden. Aber das kommt später“, hat sich der Pastor vorgenommen.
Auch die 450 Liter Gulaschsuppe und die 400 geräucherten Würste, die ein Zerschneidebetrieb anbietet, finden reißenden Absatz. „Unglaublich, wie viel auf diesem Markt gegessen wird“, staunt eine Besucherin, die zum ersten Mal zum Erntedankmarkt aus Remscheid angereist ist. Die Gäste saßen entspannt an den Tischen, die mit rot-weiß gewürfelten Tischdecken und frischen Blumen zum gemütlichen Verweilen einluden.
Etwas fürs Auge boten die Mitglieder des Fördervereins Kindergarten Herzkamp. Sie hatten sich am Tag zuvor zusammengesetzt und wunderschöne Blumen-Gestecke hergestellt und Körbe mit Herbst-Blumen bepflanzt. Hübsch verpackte Marmeladen und Pflaumenmus, selbstgestrickte bunte Socken, Ringelblumensalbe und Fotokarten hatte Erna Katzenberger auf ihrem Stand ausgebreitet. An anderen Ständen gab es Selbstgenähtes und Gebasteltes, Kerzen und Dekoartikel. Ein besonderer Anziehungspunkt für die Kinder war der „Lernort Natur“, eine Initiative der Jäger im Ennepe-Ruhr-Kreis. Präparierte Waschbären und Füchse, Hasen und Uhus gab es da zu sehen. Und die Jäger schilderten, wo die Tiere leben, wie sie sich ernähren und leben.