Feuerwehr kostet zwei Euro pro Monat und Einwohner

Die Freiwilligen Kräfte waren 2013 im Schnitt zwei komplette Dienstwochen in Sprockhövel im Einsatz.

Foto: Bartsch,Gerhard (b13)

Sprockhövel. Etwa 605.000 Euro hat die Stadt 2013 für Mieten, Fahrzeuge, Einsatzkleidung und andere Ausrüstungsgegenstände in die Feuerwehr investiert — das macht weniger als zwei Euro pro Einwohner und Monat, wie Feuerwehrchef Christian Zittlau auf der Jahresdienstbesprechung vorrechnete. „Das kann man sich durchaus leisten”.

Überhaupt waren es die Zahlen im Bericht, die aufhorchen ließen. Danach wurden die 174 verfügbaren Einsatzkräfte der sechs Löscheinheiten im Jahr 2013 zu 292 Einsätzen — durchschnittlich rund sechs pro Woche — alarmiert. Dabei, sowie für Lehrgänge auf Stadt- und Kreisebene und Ausbildung an den Standorten, leistete jeder Freiwillige Feuerwehrmann im Durchschnitt im Jahr 2013 knapp 71 Dienststunden für die Allgemeinheit — also fast zwei komplette zusätzliche Arbeitswochen.

Auch zwei hochkarätige Ehrungen standen auf dem Programm. Als Höhepunkt erhielt der völlig überraschte Klaus Walterscheid aus den Händen von Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille.

Mit dieser höchsten Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbandes für Personen außerhalb des aktiven Feuerwehrdienstes bedankte sich die Feuerwehr beim scheidenden SPD-Bürgermeister für die konstruktive und immer um Konsens bemühte Zusammenarbeit während seiner zehnjährigen Amtszeit.

Zweiter Höhepunkt war die Ehrung des Feuerwehrmusikers Helmut Freimann für beachtliche 70 Jahre Dienst in der Feuerwehr. Begleitet von einem Tusch seiner langjährigen Kollegen vom Musikzug und stehendem Applaus der gesamten Feuerwehr nahm er das Feuerwehrehrenzeichen in Gold entgegen.

Die gleiche Auszeichnung erhielten auch Feuerwehrmusiker Helmut Gießmann für 60 Jahre sowie Jürgen Niederheide und Karl-Heinz Sirrenberg für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr.

Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen stellte Zittlau die Frage, ob das Ehrenamt der Feuerwehr auch künftig den Stellenwert bekomme, den es brauche. Die Feuerwehrleute seien Bürger ihrer Stadt, die sich auch zu unmöglichen Zeiten zur Verfügung stellen. Diese Loyalität dürfe aber keine Einbahnstraße sein. „Schaffen Sie die Voraussetzungen, dass die Motivation nicht verloren geht”, forderte er die anwesenden Bürgermeisterkandidaten auf.

Unterstützung erhielt er von Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm. Die ehrenamtliche Feuerwehr erfülle eine gesetzliche Aufgabe der Stadt und müsse daher auch besondere Beachtung finden, betonte er. „Wir erleben Leid, aber auch viel Freude. Feuerwehr macht Spaß, ist interessant und vielfältig“, machte er zugleich Werbung für dieses besondere Ehrenamt.