Sprockhövel Neue Abgabestelle für Pakete

Sprockhövel. · Die Stöberstube an der Hauptstraße übernimmt Post-Aufgaben, weil die Postbank-Filiale zu oft geschlossen hat.

Udo Seider bietet jetzt Post-Service in seiner Stöberstube an der Hauptstraße. Damit reagiert er auch auf den Ärge rum die Postbank-Filiale in der Stadt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Dass die Postbankfiliale an der Hauptstraße, die auch eine Postfiliale betreibt, oftmals nicht geöffnet hat, gehört in Sprockhövel fast schon zum Alltag. Der Ärger darüber ebenso. Doch seit Jahresbeginn haben die Paketkunden in Niedersprockhövel mit der Stöberstube eine Alternative zur Postbank, bei der zumindest ein Teil der Post-Serviceleistungen abgedeckt werden kann.

Das Secondhand- und Antiquitätengeschäft an der Hauptstraße 69 liegt direkt gegenüber der Postbank und ist seit dem 2. Januar offizieller DHL-Paketshop-Partner der Post. Dort können Kunden Pakete abgeben und ihre Ware dorthin liefern lassen. „Wenn Kunden wissen, dass sie am Liefertag wahrscheinlich nicht zu Hause sein werden, ist das ein Service, den sie nutzen können“, sagt Britta Töllner von der Pressestelle der Post, die den neuen Partner auf WZ-Nachfrage bestätigte.

Dabei betonte Töllner allerdings, dass es ein zusätzliches Angebot der Post ist. Demnach sei die Postbankfiliale, bei der die Kunden in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder vor geschlossenen Türen standen, weiterhin Partner der Post.

Zu den aktuellen Schließungen verwies die Pressesprecherin an ihre Kollegen der Postbank, die bis Donnerstagmittag aber nicht erreichbar waren.

Für Udo Seider, Inhaber der Stöberstube, ist das neue Angebot ein Experiment, zu dem er sich nach eigenen Erfahrungen entschlossen hat. „Ich stand selbst öfter umsonst vor der Postbank und habe mich geärgert“, berichtet der 59-Jährige, der beim Versuch einer Beschwerde vor zwei Monaten auf das Paketshop-Angebot der Post aufmerksam wurde und sich beworben hat.

Natürlich müsse man sehen, ob der Service von den Sprockhövelern angenommen werde und sich das Geschäft wirtschaftlich rechne. Der Kaufmann hat sich eine Probezeit von sechs Monaten vorgenommen. „Ich kenne bisher nicht den Aufwand, der auf mich zukommt und ob ich dafür zusätzliches Personal benötigen werde. Deren und meine Arbeit muss ja honoriert werden“, sagt Seider. „Aber wenn wir damit ein Zusatzangebot haben und den Menschen hier etwas bieten können, ist das doch gut“, sagt der neue Paketshop-Inhaber.

Als Konkurrenz zu der Postbank-Filiale sieht sich der ehemalige Immobilienkaufmann, für den die Stöberstube eigentlich nur ein Hobby sein sollte, nicht. „Wenn die Postbank ihre Öffnungszeiten sechs Tage die Woche wahrnimmt, werden die Kunden natürlich auch dorthin gehen. Aber wenn sie geschlossen ist, muss sich in Zukunft nicht jeder ärgern“, sagt Seider, der neben der Paketannahme auch Postzubehör anbieten will.

Für seine neue Dienstleistung passt der Einzelhändler seine Öffnungszeiten an und ist unter der Woche außer mittwochs von 10 bis 18.30 Uhr vor Ort. Samstags können Kunden von 10 bis 14 Uhr ihre Postgeschäfte erledigen.