Oldtimertreff: Benzingespräche auf dem Bauernhof

MSC Sprockhövel: Rund 200 blitzende folgten der Einladung zu Hegemann.

Obersprockhövel. Benzingeruch liegt in der Luft und das typische Tuckern des ein oder anderen Zweitakter-Motors lässt das Herz von Freunden alter Autos und Motorräder höherschlagen. Es ist wieder Oldtimertreff am Hof Hegemann und über Teilnehmer und Besucher muss sich der MSC Sprockhövel trotz empfindlich kühler Temperaturen keine Sorgen machen. Mehr als 200 Fahrzeuge hat MSC-Organisationschef Gerd Stroecks gezählt. "Nur gut 100 waren angemeldet, der Rest kommt einfach mal vorbei", sagt er.

Bei typischen "Benzingeschichten" tauscht man sich aus, erzählt bereitwillig die Geschichten der mitgebrachten Schätzchen von Alfa über Cadillac bis Zündapp. "Bis in die Nacht habe ich mit meine Freund noch unter dem Wagen gelegen und einen technischen Defekt behoben", berichtet der 71-Jährige Manfred Weber.

Einen frisch renovierten Ford A von 1929 haben sie mitgebracht. Weber: "Der ist gestern erst aus Übersee in Bremerhaven angekommen, wo wir ihn mit dem Anhänger abgeholt haben. Der technische Defekt erwies sich zum Glück nicht als schwerwiegend, ansonsten hatte der amerikanische Restaurator ganze Arbeit geleistet. In Braun, beige, schwarz und gelb blitzt die Karosserie. "Der Mann ist schon 85 und fragt immer mal an, ob wir Interesse haben, wenn er wieder ein Auto fertig hat", so Weber.

Über den Preis wird dem neugierigen Besucher gegenüber ebenso wenig gesprochen wie über den Benzinverbrauch. Auf 100 Kilometer ist der eh nur zu schätzen, weil die meisten gar nicht so weit mit ihren Schätzchen fahren.

Matthias Nawrath benutzt seinen schnittigen Opel GT, Baujahr 1969, dagegen noch als normalen Straßenwagen. "Auch ein bisschen Werbung für meine Anwaltskanzlei, da schaut natürlich jeder gern hin", verrät er.

Manfred Weber sinniert derweil über sein erstes Auto - einen DKW Meisterklasse, den er sich 1955, gleich mit 18 Jahren, gebraucht gekauft hatte. "Der war genau so alt wie ich. Fast so einer steht da hinten." Seine Augen leuchten.

Das älteste Fahrzeug gestern war noch einmal elf Jahre älter. Günter Baack mit einem Ford T von 1926 gewann diese Wertung. Ältestes Motorrad war eine Miele (die bauten einst nicht nur Waschmaschinen) von 1938. Die weiteste Anreise hatte Peter Neumann aus der Eifel auf sich genommen. Er ist beim RSC Oldtimertreff längst Stammgast.