Preview: Böll zeigt den Sprockhövel-Horror

Am 20. Juni läuft der Experimentalstreifen erstmals im Baumhof.

Sprockhövel. Niedersprockhövel. Jetzt ist die Katze aus dem Sack oder vielmehr das Sprockhöveler Filmraumschiff startklar: Am 20.Juni zeigt Regisseur Christoph Böll im Baumhof auf Großbildleinwand erstmals den Horrorstreifen, den er mit Jugendlichen aus dem Jugendzentrum entwickelt und gedreht hat.

Mit dem Horrorfilm-Projekt, das sich aufgrund fehlender Geldmittel über fast drei Jahre hinzog, hat der Neffe von Heinrich Böll nicht nur in Sprockhövel sondern auch bundesweit in Filmkreisen viel Spannung geweckt.

Die Premiere ist weiterhin im Bochumer Union-Kino vorgesehen und ganz heimlich hofft der in Sprockhövel wohnende Böll sogar, damit ins Jugendprogramm der Berlinale zu kommen, aber die Sprockhöveler können sich am 20.Juni vorab ein Bild machen. "Lost in Oblivion" - "Fluch der Vergessenheit" - wird dann über die vier mal fünf Meter großen Leinwand des Gelsenwasser-Trucks flimmern - ab 19 Uhr im Vorprogramm und noch einmal nach dem 1. Viertelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft.

Norbert Zirkel und Jörg Rottmann von der Stadtverwaltung hatten bei Spielaktion des Versorgers durch ihr gutes Abschneiden den Truck für diesen Tag "gewonnen". Würde die deutsche Mannschaft Gruppenerster, hätte sie dann ihr Viertelfinale. Darauf hofft natürlich Lutz Heuser vom Stadtmarketingverein, der die Veranstaltung koordiniert. "Deutschland-Spiel und Horror-Film, das wäre ein Traum", sagt er.

Traumhafte Szenen verspricht auch Christoph Böll. "Die letzten animierten Weltraumbilder sind vergangene Nacht gerade fertig geworden", erzählte er am Freitag. Sie verbreiteten einen Hauch von Star Wars, wobei die Spitze des Raumschiffs die Form der Zwiebelturmkirche habe und sich daran der Körper des Oberhausener Gasometers anschließe. "Jetzt muss noch der Sound darüber gelegt werden, aber bis zum 20. Juni passt das schon", sagt er.

Die Handlung: In dem Raumschiff werden Jugendliche aus Sprockhövel von Monstern gefangen gehalten und gequält. Der Horror liegt nicht nur in blutigen Szenen sondern auch in Psychologie. Die Jugendlichen, die auf geheimnisvolle Weise verschwunden sind, werden auf der Erde buchstäblich vergessen. Die Erinnerung an sie ist Angehörigen und Freunden von den Weltraummonstern aus dem Gedächtnis gelöscht, bis dann doch die Ermittlungen ins Rollen kommen.

Klar, dass die jungen Darsteller zum Preview im Baumhof eingeladen werden. Die Zuschauer dürfen sich jedenfalls auf fantastische 40 Minuten freuen.