Stadtbücherei: Nur Romane sind der Renner

Die Ausleih- und Besucherzahlen waren 2007 rückläufig.

Sprockhövel. Die Sprockhöveler lesen gerne Romane. Das jedenfalls lässt sich aus der Bilanz der Stadtbücherei für 2007 deuten, in der die Ausleihen für dieses Genre ein deutliches Plus ausweisen. Ansonsten sind dort allerdings vorwiegend "rote Zahlen" zu finden. Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre setzt sich fort.

62.215 Ausleihen bedeuten gegenüber 2006 ein Minus von 4.500 Medieneinheiten. Der Höchststand aus dem Jahr 1999 lag gar um ein gutes Drittel höher. Auch die Besuche gingen mit rund 20.000 in Haßlinghausen und Niedersprockhövel um rund 2.000 zurück, was sich fast ausschließlich in der Hauptstelle in Haßlinghausen niederschlug. Dabei ist die mit 20 Wochenstunden deutlich länger geöffnet als die in Niedersprockhövel (14).

Büchereileiter Roman Reinders erklärt das zum Teil damit, dass weniger Kinder der benachbarten Gesamtschule in den Pausen die Bücherei besuchten. Auch vorübergehend gekürzte Öffnungszeiten im vergangenen Jahr (minus 30 Stunden) macht er geltend.

Mit einer Personalausstattung von 2,5 Stellen für zwei Standorte ließen sich Ausfälle nicht kompensieren - Folge der Einsparbemühungen in den vergangenen Jahren. Immerhin bleibt die Zahl der aktiven Lesen mit insgesamt 1654 konstant.

Zufrieden ist Reinders mit der Nutzung des neuen Internetkatalogs. Der erlaubt es jetzt von zu Hause aus abzurufen, welches Buch verfügbar ist. Auch der gemeinsame Katalog mit den Büchereien in Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg habe sich bewährt. Leser können so unter einem größeren Angebot wählen.

Über die Zusammenarbeit mit diesen Bibliotheken kam Sprockhövel auch in den Genuss von Landeszuschüssen für Schulprojekte. So gibt es inzwischen eine Kooperation mit der Hauptschule, deren Eingangsklassen regelmäßig Rechercheaufträge in der Bücherei erhalten.

Zwölf Medienboxen mit Literatur zu Themen wie Aufklärung, Erfindung und Technik, Mittelalter oder Urzeit-/Vorgeschichte konnten - auch mit Unterstützung des Fördervereins - beschafft werden. "Vielleicht muss das Angebot noch bekannter werden", mutmaßt Norbert Zirkel, als Leiter des Sprockhöveler Kulturbüros auch Chef der Stadtbücherei.

Das lenkt nicht davon ab, dass der Etat für Neuanschaffungen in den vergangenen Jahren gekürzt wurde. Dabei bestimmen gerade Neuanschaffungen die Attraktivität. So wurden 2007 die 1.830 neuen Bücher, Kassetten, CDs oder CD-Roms sechs- bis siebenmal ausgeliehen, der Durchschnitt für den Gesamtbestand lag bei 1,6-mal.