Sportplatzbebauung: Nur zwei Investoren übrig
Zwei der ursprünglich vier Bewerber, die Interesse an einer Entwicklung der Haßlinghauser Fläche zeigten, scheiterten an den Formalien.
Haßlinghausen. Die Hoffnung von Stadt und Politik, bei der geplanten Bebauung des Sportplatzgeländes in Haßlinghausen mit Gebäuden für Einzelhandel, Dienstleistungen sowie mindestens 25barrierefreien Wohnungen unter vielen Investorenentwürfen auswählen zu können, hat einen weiteren Dämpfer bekommen. Nach dem vorgeschalteten Teilnahmewettbewerb, in dem im Wesentlichen die Eignung der Bewerber bezüglich Fachkunde, Zuverlässigkeit und technische und wirtschaftliche Eignung sowie lediglich ein Grobkonzept für die Bebauung abgefragt wurden, sind nur noch zwei Kandidaten übrig geblieben.
Ursprünglich vier Unternehmen hatten bis 20. Februar Anträge abgegeben. Wie die wettbewerbsrechtliche Prüfung laut Stadt ergab, waren aber alle unvollständig. Nur zwei Bewerber folgten dann der Aufforderung, bis 17.März ihren Antrag nachzubessern, um alle formalen Vorgaben zu erfüllen.
"Die Übrigen sind aus dem Rennen", sagte Baudezernent Bernd Woldt. Auch er habe sich das Ergebnis anders vorgestellt. "Eine größere Auswahl und Konkurrenz wäre sicher wünschenswert. Aber wir sind letztlich froh, dass zwei übrig geblieben sind, mit denen wir ins weitere Verfahren gehen können", so Woldt.
Noch werden die Anträge erneut geprüft. Woldt geht aber davon aus, dass die Politik zustimmen wird, diese beiden Bewerber zur Abgabe eines Angebots inklusive Kaufangebot und Bebauungskonzept aufzufordern.
Alles andere wäre für die Stadt nach den aus wettbewerbsrechtlichen Gründen annullierten ersten Investorenwettbewerb und dem (zwar gescheiterten) Bürgerbehren zum Erhalt des alten Sportplatzes eine Blamage. Diesmal wollte man bei der Ausschreibung keinen Fehler machen. Pech: Laut europäischer Rechtsprechung muss nun ein kompliziertes Vergabeverfahren angewendet werden, wenn der Verkauf öffentlicher Grundstücke und die Forderung nach einem Bebauungskonzept verbunden werden. Offenbar verfingen sich einige mögliche Bewerber allein schon in den Fallstricken der Bewerbungsformalien.
Während FDP-Chef Bodo Middeldorf mehr öffentliche Transparenz bei diesem städtebaulich so wichtigen Projekt gefordert hat, lässt das von der Verwaltung vorgeschlagene Verfahren ein Mitspracherecht der Bevölkerung im Prinzip kaum noch zu. Beim ersten Investorenwettbewerb vor zwei Jahren waren die zunächst vier Entwürfe früh öffentlich vorgestellt worden. Das dürfte in diesem Fall noch bis zur Sommerpause dauern. Und entschieden würde dann - falls die Politik zustimmt - nach einem strengen Kriterienkatalog mit Punktesystem. 30 Prozent machten darin der Kaufpreis, 30 Prozent das städtebauliche, 20 Prozent das architektonische und 20 Prozent das Nutzungskonzept aus.
Dass letztere Bewertungen durchaus subjektiv sind, sieht auch Woldt so. "Wir werden eine Bewertungskommission einrichten. Wer da drin sitzt, muss man noch sehen", sagt er.
Angebote Wenn Stadtentwicklungsausschuss (7. April) und Rat (10. April) so beschließen, sollen die beiden übrig gebliebenen Bewerber zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden.
Abgabe Laut Vorstellung der Stadt sollten die Angebote bis zur Sommerpause vorliegen und nach der Sommerpause in den politischen Gremien beraten werden.