Sprockhövel: Ein ganz besonderer Moment

Udo André Schäfer wurde gestern vom Bundespräsidenten empfangen und geehrt.

Berlin/Sprockhövel. Ehrungen ist Udo André Schäfer eigentlich gewohnt. Schließlich hat er als langjähriger Sprockhöveler CDU- Parteivorsitzender und stellvertretender Bürgermeister selbst die ein oder andere Auszeichnung vergeben. Doch als ihm am Freitagmittag in der großen Halle des Berliner Schlosses Bellevue Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise die Hand schüttelten und den Verdienstorden der Bundesrepublik überreichten, war das für ihn alles andere als Routine. "Ein besonderer Moment, wenn dann noch die Fotoobjektive klicken und die Kameras laufen. Auch dass vorher eine Sprecherin des Präsidenten die Laudatio verlas, war sehr angenehm", berichtet Schäfer. Der Bundespräsident habe ihm noch "viele Grüße in den Ennepe-Ruhr-Kreis" mitgegeben, ehe der nächste von 25ausgesuchten Ehrenamtlichen das Podium betrat und seinen Orden erhielt.

Bei Sekt, Wein und Häppchen (Schäfer: "Nichts zum Sattwerden") beim anschließenden Empfang plauderte der Bundespräsident dann noch mit jedem. "Er hat sich nach meiner Tochter Ina erkundigt, die mich begleitet hat und sich interessiert angehört, dass sie in Nimwegen Psychologie studiert", sagt Schäfer.

Die insgesamt rund vier Stunden im schicken Stadtschloss Bellevue genossen er und seine Tochter. Vom Hotel Concorde am Kurfürstendamm aus (Schäfers Übernachtung hatte das Bundespräsidialamt bezahlt), fuhren sie gegen 10 Uhr mit dem Taxi am Kontrollpunkt des Schlosses Bellevue vor. "Ähnlich wie am Flughafen - nur freundlicher", beschreibt der 62-Jährige die Kontrollen. Bei gutem Wetter genoss er den Spaziergang durch den Park zum Schloss. Dort gab es noch ein paar Unterlagen, etwa bei welcher Gelegenheit das Bundesverdienstkreuz getragen werden kann ("Ich hatte noch keine Zeit reinzugucken"), ehe die eigentliche Ehrungszeremonie begann. Immer beobachtet von Bodyguards und Sicherheitsleuten, die am "Knopf im Ohr" gut zu erkennen waren.

Ganz ohne Bodyguard unternahmen Vater und Tochter dann gestern noch einen Bummel durch Berlin und trafen sich abends mit Bekannten. Eine ereignisreiche Woche für den Sprockhöveler. Von Sonntag bis Dienstag war er noch Delegierter beim Bundesparteitag der CDU in Stuttgart gewesen.

In die Hauptstadt ging es dann am Donnerstag mit dem Zug. Die Fahrtkosten könnte sich Schäfer theoretisch erstatten lassen, will das aber nicht tun. "Ich war ja auch privat da und will die Bundesrepublik nicht noch ärmer machen", sagt er schmunzelnd.