Talent Sprockhövelerin (16) spielt jeden Tag das Akkordeon

Sprockhövel · Silvia Busch (16) belegte den ersten Platz bei „Jugend musiziert“.

Silvia Busch aus Sprockhövel hat mit ihrem Akkordeon den Wettbewerb für sich entschieden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Mehr als ihr halbes Leben schon spielt sie ihr Instrument, seit Jahren feiert sie damit Erfolge: Mit dem Akkordeon hat die 16- jährige Silvia Busch vor neun Jahren begonnen. Nun belegte die Schülerin der Musikschule Sprockhövel den ersten Preis bei „Jugend musiziert“ in ihrer Alterskategorie - nicht die erste Auszeichnung und vielleicht auch nicht die letzte.

Bei dem bekannten Wettbewerb für junge musikalische Talente ist es stets eine besondere Anerkennung, wenn ein Preis verbunden ist mit dem Vermerk „mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb“. Bei Silvia war das der Fall, sodass der Blick längst schon wieder weiter nach vorn geht, nach Detmold vom 18. bis 22. März. Hinzu kommt indes als Vorgeschichte: Vor sieben Jahren hat sie Platz eins inklusive Landessetzung schon einmal errungen - und siegte dann damals auch dort.

„Ich weiß gar nicht, gegen
wie viele ich angetreten bin“

Doch bei aller Zukunftsorientierung: Der Sieg vom 19. Januar ist gewiss ein Wert für sich. Die Niedersprockhövelerin war dort angetreten mit Stücken von Bach sowie zwei zeitgenössischen Komponisten: dem Ukrainer Jurij Schamo sowie dem Russen Jewgeni Derbenko. Einfach kann der Sieg nicht gewesen sein, auch wenn sie das Konkurrentenfeld nicht genau beziffern kann: „Ich weiß gar nicht, gegen wie viele andere ich angetreten bin. Da war ich zu aufgeregt.“ Kein Wunder - nicht nur weil sie erst zehn war.

Sich auf einen Wettbewerb vorbereiten, kann ein halbes oder auch ein ganzes Jahr dauern, erzählt sie. Klar daher auch, dass dieselbe Titelauswahl auch im März wieder auf dem Programm steht. Bei deren Zusammenstellung sei ihrer Lehrerin zweierlei wichtig gewesen: was Silvia gefalle und an welchen Werken sich verschiedene Spieltechniken zeigen ließen. Anders gesagt: Was man vorspielt, soll Teilnehmenden einerseits selbst zusagen, und zugleich soll es aussagekräftig sein - wenn jeder Stil dann auch gelingt, goutiert das die Jury.

Ein gutes Gefühl nur mit
dem eigenen Instrument

Beim Aufbau - von Stadtebene zur „Landesliga“ - ähnelt die Struktur bei „Jugend musiziert“ dem Sport. Ein wenig an das olympische Motto „Dabei sein ist alles“ mag man auch bei dem renommierten Musikwettbewerb denken - das doch selbst zuletzt in Peking nur halb gestimmt haben wird. Natürlich gehört auch Siegeswunsch dazu, und Silvia sieht bei sich selbst da eine Entwicklung: Diesen Januar fuhr sie nach Hagen in der Hoffnung, auch erfolgreich zu sein. Anders beim ersten Antreten vor sieben Jahren, wo sie nur eines im Kopf gehabt habe: „Spielen - und fertig.“

Was sich gleich bleibt, ist nicht zuletzt der Bezug zum Instrument. Gefragt, ob sie ein Verhältnis zu ihrem eigenen Akkordeon habe, kommt ein klares Ja. Fast jeden Tag spielt sie auf dem Gerät, das 96 Bässe hat; zuweilen bekommt sie einmal ein anderes in die Hand, aber das mache sich prompt bemerkbar: „Es fühlt sich ganz anders an.“

Sein Können zeigen und auch honoriert bekommen, das ist auch in der Musik Teil des Spiels. Dennoch: Erst einmal ist der Erfolg vom Jahresstart noch Grund zur Freude - und übrigens noch gar nicht vollständig gewürdigt. Denn die Urkunde, die Silvia überreicht wurde, hängt noch nicht einmal an der Wand: „Wir haben noch gar keinen Rahmen.“ Es geht doch alles schnell.