Sprockhövel Suche nach Hohlräumen unter der Trasse

Sprockhövel. · Die Arbeiten dauern noch rund vier Wochen. Es sind präventive Maßnahmen.

 Marvin Wienes arbeitet am Rande der Glückauf-Trasse, wo nach Hohlräumen gesucht wird.

Marvin Wienes arbeitet am Rande der Glückauf-Trasse, wo nach Hohlräumen gesucht wird.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wer per Rad die
Glückauftrasse in Haßlinghausen passiert, der ist gehalten, am Rennebaum vor rotweißen Baken kurz anzuhalten. „Radfahrer absteigen“ heißt es dort kurz und bündig auf einem Verkehrsschild. Und wer die Stelle zu Fuß passiert, der sieht, dass verschiedene Kabelstränge in die Erde geleitet werden. Die werden gespeist aus einem großen grünen Silo und transportieren ein flüssiges Gemisch aus Magerbeton, Kalksteinmehl, Zement und Wasser

Grund der im Dezember begonnenen Arbeiten an insgesamt drei Stellen am Rande des Fahrrad- und Wanderweges, der am Rennebaum die Wittener Straße unterquert: „Es ist eine Präventivmaßnahme und bedeutet nicht, dass unter und neben der Trasse Bergschäden vorhanden sind“, erklärt Peter Hogrebe, Dezernent für die „Gefahrenabwehr aus dem Altbergbau“ bei der Bezirksregierung in Arnsberg zur allgemeinen Beruhigung.

Nachdem es anderenorts, beispielsweise in Wattenscheid-Höntrop und Siegen-Rosterberg, zu schweren Tagesbruchereignissen gekommen ist, will man etwaigen Gefahren grundsätzlich durch vorsorgende Maßnahmen begegnen.

Alte Karten werden mit dem heutigen Stand abgeglichen

Deshalb werden an der Glück-
auftrasse auch insgesamt drei „Tagesöffnungen“ untersucht. „Tagesöffnung“ wird ein Schacht genannt.

Schon seit dem 13. Jahrhundert wurde auf der heutigen Fläche von Nordrhein-Westfalen Bergbau betrieben, und so muss man sich bei der Sichtung eventueller Risikostellen auch alter Karten bedienen. „Die sind natürlich nicht immer so ganz einfach zu georeferenzieren, also in die aktuelle Tagessituation einzupassen“, berichtet Diplomingenieurin Nicole Reinersmann von der Bezirksregierung in Arnsberg. Zur weiteren Erkundung werden dann Bohrungen durchgeführt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Drehspühlbohrungen.

„Wenn bei Probebohrungen die Spülung, also das Wasser, zurückkommt, wissen wir, dass es keine Hohlräume gibt und alles in Ordnung ist“, so Nicole Reinersmann. „Wenn die Spülung nicht mehr nach oben kommt, sind aufgelockerte Bereiche oder Hohlräume vorhanden, die dann bewertet und gegebenenfalls gesichert werden müssen.“ An der Glückauftrasse handelte es sich lediglich um Auflockerungen, die im Zuge der seit Dezember 2018 durchgeführten Arbeiten erbohrt wurden. „Im Vorfeld wurden die alten Karten ausgewertet, es wurde ein Untersuchungskonzept erstellt (durch das Ingenieurbüro GUB), und dann wurden die notwendigen Bohrarbeiten ausgeschrieben.“

Die Arbeiten werden voraussichtlich noch etwa vier Wochen in Anspruch nehmen, so schätzt man bei GUB. Wobei sich die ganze Sache an der Glückauftrasse als wenig problematisch darstelle, weil man relativ schnell fündig geworden sei und die Arbeiten an der Oberfläche vorgenommen werden könnten.

„Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, dann trägt die Bezirksregierung in Arnsberg auch Sorge dafür, dass der alte Zustand an und auf der Trasse wieder hergestellt wird“ sagt Reinersmann. Und die Radler und Wanderer auf der Glückauftrasse können ab dem Frühjahr ihren Weg ohne Unterbrechung am Rennebaum fortsetzen.