Bauvorhaben „Tackenberg am Hilgenstock“: Gewerbegebiet ist ab 2022 bebaubar
Sprockhövel · Zur Verfügung stehen Flächen auf 30 000 Quadratmetern. Auch internationale Unternehmen werden angefragt
Wenn am Donnerstag der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtmarketing und Tourismus tagt, wird auch das Gewerbegebiet „Tackenberg am Hilgenstock“ einmal mehr Thema sein. Die Verwaltung wird den Ausschuss über den Stand der Vermarktung informieren. Seit Mitte August wird das Gelände offiziell von der Stadt vermarktet und Interessenten sollen sich bis zum 30. September mit ihr in Verbindung setzen.
Zur Verfügung stehen etwa 30 000 Quadratmeter mit einer größten verfügbaren Teilfläche von 10 000 Quadratmetern. Die planungsrechtlich als Gewerbegebiet ausgewiesene Fläche ist voraussichtlich ab 2022 bebaubar. Mit der Erschließung soll noch in diesem Jahr begonnen werden, wobei die Bauplätze aufgrund der Topografie entsprechend vorbereitet und erschlossen an die neuen Eigentümer gehen sollen. Laut einem Schreiben im Auftrag der Bürgermeisterin vom 19. August soll der Kaufpreis pro Quadratmeter 84 Euro betragen, der endgültige Zuschnitt der Flächen erfolgt nach Abschluss des so genannten Interessensbekundungsverfahrens.
Aspekte der Nachhaltigkeit
berücksichtigen
„Das Gelände beschäftigt die Politik seit 2014“, erinnert sich Ausschussmitglied Alexander Karsten von den Grünen. Seine Fraktion hat, wie alle anderen Fraktionen auch, einer Bebauung unter der Voraussetzung zugestimmt, dass dabei Aspekte der Nachhaltigkeit erfüllt werden. Dazu gehören verdichtetes Bauen, energetische Gebäudehüllen, Verwendung regenerativer Energien. Diese Vorgaben sind Ende Mai in einen Kriterienkatalog für Unternehmensansiedlung in Sprockhövel aufgenommen worden und daher bei Neuansiedlungen verpflichtend. Bevorzugt werden, laut Kriterienkatalog, „Unternehmen, die ein hohes wirtschaftliches Geschäftspotenzial aufweisen oder einer zukunftsträchtigen Branche angehören.“ Und weiter: „Dabei soll eine entsprechend erwartete Geschäfts- oder Gewerbesteuerentwicklung auch nachgewiesen werden. Dies kann zum Beispiel durch Geschäftsberichte, Jahresabschlüsse und Auftragsvolumina für die kommenden Jahre belegt werden.“
„Die Politik kann Entscheidungen der Unternehmen nicht vorwegnehmen“, so Torsten Schulte, CDU-Ausschussmitglied und stellvertretender Bürgermeister. „Es gab schon Anfragen“, bestätigt er, „nun müssen die Unternehmen für sich entscheiden, ob Sprockhövel für sie ein geeigneter Standort ist.“ Wer anfragt, das ist heute noch nicht öffentlich, da der Prozess noch läuft und Gespräche mit Interessenten geführt werden, erläutert Maren Schlichtholz, Wirtschaftsförderin der Stadt Sprockhövel. „Die Wirtschaftsförderung der Stadt führt seit langer Zeit eine Interessenliste für das Gewerbegebiet. Diese Interessenten wurden allesamt angeschrieben.“ Darüber hinaus kooperiert man unter anderem mit der EN-Agentur als Kreis-Wirtschaftsförderer, oder der sogenannten Businessmetropole Ruhr, einer RVR-Tochter, die Anfragen von Unternehmen beispielsweise an Kommunen weiterleitet und Kontakte herstellt. Die 30 000 Quadratmeter vermarktet zu bekommen, darüber macht sich Maren Schlichtholz keine Sorgen. „Der Vermarktungsprozess läuft auf Hochtouren.“ Auch internationale Unternehmen werden für den Standort über eine Kooperation mit der NRW Global Business GmbH angefragt.
Während zurzeit die Vermarktung über die Verwaltung läuft, wird dann nach dem Ende der Bewerbungsfrist wieder die Politik zu Wort kommen. Die muss dann entscheiden, ob die Interessenten „passen“.