US-Investor Riverside: „Wir sind keine Heuschrecke“

Der US-Investor Riverside übernimmt die Firma SPX Air Filtration am Eichenhofer Weg. Der Standort soll bestehen bleiben.

Haßlinghausen. "Wir sind keine Heuschrecke", sagt Thomas Blomqvist von der Riverside Europe, einem Finanzinvestor mit Hauptsitz in den USA.

Die Gesellschaft hat die SPX Air Filtration, ein Hersteller von Luftfiltern, mit Sitz am Eichenhofer Weg übernommen. Riverside gehört zu den sogenannten Private Equity-Gesellschaften.

Die standen in der Vergangenheit deshalb nicht immer im besten Ruf, weil sie auf schnelle Renditen aus waren. Kein Wunder, dass sich die 130 Mitarbeiter (keine Auszubildenden) in Hasslinghausen Gedanken über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze machen.

Offen äußern möchte sich dazu niemand, einen Betriebsrat gibt es nicht. Blomqvist ist aber bemüht, die Skeptiker zu überzeugen. "Wir wollen Unternehmen, die wir übernehmen, wachsen lassen und nicht schließen."

Welche Auswirkungen die von Riverside angestrebten Unternehmensziele (Umsatzverdopplung und Gewinn-Verdreifachung der gesamten SPX-Gruppe) auf die Zahl der Belegschaft in Haßlinghausen haben werden, ist noch nicht klar.

"Wir haben die Mitarbeiter über unsere Visionen und Ziele am Mittwoch informiert. Jetzt stellen wir einen genauen Plan auf, wie wir die Firma weiter entwickeln und wachsen lassen wollen", so Blomqvist.

Und ergänzt: "Deutschland ist der größte Markt für Luftfilter. Es wäre unlogisch, das Unternehmen zu verkleinern oder zu verlagern."

SPX Air Filtration produziert Luftfiltersysteme für verschiedenste Anwendungsbereiche und hat nach eigenen Angaben über 5000 Kunden in Europa. Produkte "made in Haßlinghausen" finden sich beispielsweise in Klimaanlagen für Flughäfen und Schulen sowie in Gewerbegebäuden.

"In Krankenhäusern hängen über den Operationssälen Filteranlagen, die die Bakterien absaugen", erläutert Blomqvist einen weiteren Anwendungsbereich.

SPX Air Filtration geht aus dem 1972 in Schwelm gegründeten Unternehmen Atex-Filter hervor. Anfang der 1990er Jahre zog Atex-Filter an den Eichenhofer Weg und wurde 1996 vom englischen Konzern McLeod Russel gekauft.

Im Jahre 2000 wurde die Filterfertigung der Schweizer Niederlassung von McLeod nach Haßlinghausen verlegt, wodurch 70 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. Ende 2003 kaufte die amerikanische SPX Corporation das Werk.