Ein Marktführer aus Sprockhövel
SPD-Tour: Hannelore Kraft besuchte Hauhinco.
Niedersprockhövel. Vor zwei Jahren stellte die Gewerkschaft IG Metall die Sprockhöveler Firma Hauhinco als einen Star des Strukturwandels heraus, gestern war Hannelore Kraft, Oppositionsführerin der SPD im Landtag auf ihrer Sommertour zu Gast an der Beisenbruchstraße. Insgesamt 40 Marktführer aus der mittelständischen Wirtschaft stehen auf ihrer Tourliste - und da passte Hauhinco als Marktführer im Bereich wasserhydraulische Steuerungen und mit der Tochter Hauhinco in der Signaltechnik für schienengebundenen Güterverkehr genau ins Anforderungsprofil. Was machen, die Marktführer richtig? Wie kann man ihnen helfen?, waren ihre Fragen.
"Für uns ist wichtig, dass wir führend in Technologie und Preis sind, hohe Flexibilität zeigen und kurze Entscheidungswege haben", erklärte Martin Hüttermann. Seit zwei Jahren ist er geschäftsführender Gesellschafter, der Unternehmensgruppe, die gut 200 ihrer weltweit 250 Beschäftigten in Sprockhövel hat und jährlich rund 50 Millionen Euro Umsatz macht. Der Standort sei optimal, seine Hydraulikpumpen und Systeme fertige Hauhinco ausschließlich hier, um die hohen Qualitätsanforderungen erfüllen zu können, so Hüttermann.
Die Systeme liefert Hauhinco weiterhin für den Bergbau ("Der boomt im Ausland"), aber längst auch für andere industrielle Anwendungen. Aktuell gerade für die Pressanlage im russischen Werk eines großen amerikanischen Aluminiumherstellers. Tiefenbach erhielt gerade den zweiten Auftrag zur Ausstattung des Güterbahnhofs Köln-Gremberg mit Regeltechnik. Die Arbeitsabläufe seien im vergangenen Jahr bei Tiefenbach noch einmal optimiert worden, was mit dem Abbau einiger Arbeitsplätze einherging.
Technologiepartnerschaften mit Zulieferern und Softwarehäusern gehören laut Hüttermann für die Firma zum Erfolgsrezept. Den eigenen Ingenieurnachwuchs sucht man sich schon früh an Universitäten, lässt Studenten im Unternehmen ihre Diplomarbeit schreiben.
Aufmerksam hörte Hannelore Kraft auch zu, als Hüttermann und sein Vorgänger Peter Jochums, der noch als Berater im Unternehmen tätig ist, über Schwierigkeiten mit Plagiaten und Bürokratieprobleme im Ausland (der Exportanteil bei Hauhinco liegt bei 70 Prozent) berichteten.