Weltjugendtag: Als Papst-Jünger auf den fünften Kontinent

Fünf Pfadfinder der Gemeinde St.Josef fliegen nach Australien.

Haßlinghausen/Sydney. Die Nacht auf Montag wird für fünf Pfadfinder der Gemeinde St. Januarius kurz - und das liegt nicht (nur) an Feierlichkeiten nach einem möglichen deutschen Sieg bei der Fußball-EM. Um 4.30Uhr geht für Katrin Graf, Martina und Philipp Berretz, Stefan Ecke und Leonard Lange in Hattingen der Bus Richtung Flughafen Frankfurt, wo der Flieger nach Australien wartet.

Dort haben sie einen Termin mit dem Papst. Der katholische Weltjugendtag, der diesmal in Australien stattfindet, war für das Bistum Essen Anlass, eine Reise zum fünften Kontinent anzubieten.

Mit den Haßlinghausern werden noch 173 weitere Jugendliche aus dem Bistum mit im Riesen-airbus A380 sitzen, die dieses nicht gerade billige Angebot (all- inclusive-Preis gut 3000 Euro) angenommen haben "Wir haben schon vor drei Jahren auf verschiedene Art beim Weltjugendtag in Deutschland teilgenommen und freuen uns wieder auf die Begegnungen mit Jugendlichen aus aller Welt. Aber natürlich reizt es auch, Australien kennenzulernen", nennt Martina Berretz für sich und ihre Mitreisenden den Reiz.

Im Reisekalender steht neben dem Besuch der Partnerdiözese in Brisbane, wo man die erste Woche verbringt (die Tage der Begegnung sind offizieller Bestandteil der Pilgerreise), nämlich auch ein sattes Ausflugsprogramm.

Barrier Reef, die riesige Sandinsel Frazer Island und ein Tripp entlang der Ostküste sind fest eingeplant. Erst in der vorletzten Woche geht es dann zum eigentlichen Weltjugendtag nach Sydney, wo Johannes Paul XVI am 20. Juli vor Hunderttausenden den Abschlussgottesdienst zelebrieren soll.

Bei einer Cocktailparty und auch mit einem Stand auf dem Haßlinghauser Trödelmarkt haben die Pfadfinder privat bereits etwas für die Reisekasse gesammelt. Zur Vorbereitung gehörte aber auch das Nähen von Halstüchern mit schwarz-rot-goldenem Rand. "Als Pfadfinder sind wir das Tragen von Tüchern ja gewöhnt.

Die dienen uns in Australien als Erkennungszeichen. Aber ein paar nehmen wir auch zum Verschenken mit", sagt Philipp Berretz. Was Gastfreundschaft und Jugendbegegnung bedeutet, hatten sie vor drei Jahren beim Kölner Weltjugendtag schließlich eindrucksvoll erfahren. Ihre Eltern hatten wie auch andere Gemeindemitglieder jugendliche Gäste aus Italien beherbergt.