Schulleiterin will nur noch Lehrerin sein
Grundschule: Birgit Hoppstock ließ sich entpflichten: „Zu viel Verwaltung, zu wenig Pädagogik.“
Hobeuken. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt zurück, das ist Birgit Hoppstock bewusst. "Klar, Karriere machen sieht eigentlich anders aus, zumal es auch ein erheblicher finanzieller Verlust ist", sagt die bisherige Schulleiterin der Grundschule Hobeuken, die ab dem kommenden Schuljahr nur noch Lehrerin sein will. So hatte sie das Schulamt um die sogenannte "Entpflichtung" gebeten und wird ab August an der Grundschule Büttenberg in Ennepetal unterrichten.
Zuletzt habe sie sich einfach zu sehr von Verwaltungsaufgaben gefesselt gefühlt, begründet die 44-Jährige ihre Entscheidung. "Als ich vor elf Jahren meine erste Schulleiterstelle angetreten habe, hatte ich große Lust auf Gestalten.
Das hat auch lange viel Spaß gemacht, aber die verwalterischen Vorgaben engen einen doch inzwischen so stark ein, dass die eigentliche pädagogische Arbeit, die ich sehr mag, zu kurz kommt."
Da seien einerseits die fortwährenden Reformen, wobei sie sich selbst als Anhängerin der kombinierten Schuleingangsphase gibt, die in Hobeuken schließlich nicht zu Stande kam. Es seien eben auch fortwährende Vorgaben des Schulträgers vom Brandschutz über Sanierungen bis hin zu Versicherungsfragen, wenn man einen schlichten Ausflug plane.
Schulen, dass seien inzwischen tatsächlich kleine Unternehmen, aber dafür müsse man auch Freiraum haben, was an einer kleinen Schule, wo die Rektorin natürlich auch Unterricht gibt, kaum möglich sei.
"Der gute Wille muss auf Seiten von Schulträger und Schule da sein, dann kann man viele Dinge regeln", deutet sie an, dass manches aus ihrer Sicht von der Stadt zu streng gehandhabt wurde. Dass die Schule mit Schulverwaltungsamt und Zentraler Gebäudebewirtschaftung zwei Ansprechpartner hatte, habe es nicht einfacher gemacht.
Nun freut sich Birgit Hoppstock darauf, sich voll auf die pädagogische Arbeit konzentieren zu können, und ist auch glücklich darüber, dass bereits eine Nachfolgerin für sie gefunden ist. Die kommt aus Herdecke und ist am Montag von der Schulkonferenz gewählt worden. Offiziell ist die Wahl erst, wenn der Schulausschuss und die Bezirksregierung sie bestätigen. Der Name der Neuen wird deshalb von der Stadt noch nicht genannt.