EM-Finalabend: Ein friedlicher EM-Ausklang

1000 Zuschauer beim Public Viewing, gut gefüllte Lokale – trotz der Niederlage der deutschen Mannschaft hielt sich die Enttäuschung in Grenzen.

Sprockhövel. Anfeuerungsrufe bis zum Schlusspfiff, Haareraufen, schließlich die klare Erkenntnis - Spanien war einfach besser. Die Sprockhöveler zeigten sich am Sonntagabend als faire Verlierer. Mehr als 1000 hatten die 1:0-Finalniederlage beim Public Viewing in Geigers Camp im Freibad verfolgt, viele Gaststätten hatten spezielle EM-Arrangements getroffen, auch in Vereinsheimen wie bei der Feuerwehr in Gennebreck und in den Wohnstuben war das gemeinsame Fußball-Gucken angesagt.

Während des Spiels fühlte man sich auf Sprockhövels Straßen an autofreie Sonntage erinnert.Doch während die deutsche Mannschaft für ihre mäßige Leistung von Sonntag kritisiert wurde, ernteten die Sprockhöveler wie alle Fans im Ennepe-Ruhr von der Polizei ein dickes Lob.

"Alles lief friedlich ab, wir haben für Sonntag keinen einzigen ernsthaften Zwischenfall registriert", sagte Peter Nieland, Dezernent für Einsatzangelegenheiten.

Die Hattinger Wache hatte vorsorglich die normale Wachbesatzung aufgestockt und fuhr mehrmals die beiden Public-Viewing Schauplätze in Sprockhövel und in der Gebläsehalle in der Henrichshütte an, ohne aber eingreifen zu müssen. Autokorsos gab es zumindest in Sprockhövel nach dem Abpfiff nicht, nur vereinzelt hupten Autofahrer auf dem Heimweg, der meist recht schnell angetreten wurde.

"Ein bisschen gefeiert haben wir allerdings noch im kleineren Kreis, schließlich sind die drei Wochen für uns toll gelaufen", meinte André Meister, Geschäftsführer der TSG-Fußballabteilung gestern übernächtigt. Die TSG hatte für die Bewirtung beim von Christian Geiger organisierten "Geigers Camp" gesorgt.

"Wir hatten in der ganzen Zeit nicht eine Schlägerei", nennt Meister als Beleg dafür, wie friedlich das Angebot genutzt wurde. "Wenn wir von unseren Sicherheitsdienst-Leuten hören, was sie sonst so erleben, ist das nicht selbstverständlich."