Verkauf: Der Sportplatz soll 2,2 Millionen Euro bringen

Hasslinghausen Die ZGS soll den Erlös einstreichen. Vorteil: Die Stadt müsste weniger Miete zahlen. Nachteil: spätere Kredit-Tilgung.

Sprockhövel. 2,2 Millionen Euro Erlös kalkuliert die Zentrale Gebäudebewirtschaftung für den Verkauf des Sportplatzes Haßlinghausen ein, den die Stadt wie berichtet in Eigenregie über die Bühne bringen will. Das geht aus dem Wirtschaftsplan der ZGS hervor, der im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt wurde.

Mit SPD/CDU-Mehrheit beschloss der Ausschuss, den rechnerischen Gewinn zwischen Erlös und altem Buchwert der ZGS zuzuschreiben. So könnte die Miete, die die Stadt für ihre Gebäude an den Eigenbetrieb zu zahlen hat, in den Jahren 2010 bis 2012 gesenkt werden. Der Bau des neuen Sportplatzes am Landringhauser Weg für 3,7 Millionen Euro soll voll über Kredite finanziert werden. Die Möglichkeit, den Verkaufserlös stattdessen zur Tilgung einzusetzen, wurde verworfen.

"Es hilft der Stadt in der aktuellen Lage mehr, wenn wir die Miete senken können, außerdem sind Kredite derzeit für einen günstigen Prozentsatz von 3,5Prozent zu haben", warb ZGS-Werkleiter Ralph Holtze für Variante eins. Die Grünen melden allerdings Bedenken an. "Mit der jetzt gewählten Methode schlägt es gleich auf die Miete durch, wenn die Einnahmen aus Verkaufserlösen nicht wie erhofft fließen", argumentierte Grünen-Fraktionschefin Britta Altenhein.

Für 2010 - mit neuem Sportplatz - kalkuliert die ZGS eine Gesamt-Jahresmiete von 2,35 Millionen Euro, die die Stadt zu zahlen hat. "Würden der Erlöse für den alten Platz nicht als Gewinn gezählt, wären es 2,65 Millionen Euro", rechnet Holtze vor. Der Effekt setze sich 2011 (2,2 Millionen Euro) und 2012 (2,28 Millionen) fort, ehe die Miete dann ohne "Subvention" auf 2,65 Millionen Euro steige.

Aktuell sind es 2,38 Millionen Euro. Für 2009 werden 2,49 Millionen kalkuliert. Für die Steigerung macht Holtze den Tarifabschluss, höhere Energiekosten und erste Vorleistungen für den neuen Sportplatz verantwortlich.

Den Bauantrag will er in Kürze stellen. Gleichzeitig muss die Bezirksregierung noch die Änderung des Flächennutzungsplans absegnen. Dass der Rat am Donnerstag mit Stimmen von SPD und CDU diese Änderung und die Satzung für den Bebauungsplan Landringhauser Weg beschließen wird, gilt als sicher.

Holtze geht davon aus, dass Ende März/Anfang April Baubeginn sein kein. Bis zum Ende der Herbstferien soll die Anlage möglichst bezugsfähig sein, wobei er bei der Tribüne einschränkt: "Bis dahin können nur die Umkleiden im Untergeschoss fertig werden." Dann hofft die Stadt, auch einen Käufer für den alten Sportplatz in Aussicht zu haben. "Wir haben bereits mit bestimmt zehn verschiedenen Interessenten Vorgespräche geführt", teilte Baudezernent Bernd Woldt kürzlich auf Anfrage mit. Ein Bebauungskonzept wird gerade erstellt.

Kritiker warnen unterdessen, dass der Verkaufserlös mit 2,2 Millionen Euro zu optimistisch kalkuliert sein könnte. Zum Vergleich: Im gescheiterten Investorenauswahlverfahren waren 2,6 Millionen gefordert. Das einzige Gebot lag bei einer Million.