Sedus-Stoll: Aus für Bürostühle made in Sprockhövel

Ende Juni 2009 schließt das Zweigwerk Alte Haase. 27 Mitarbeiter suchen einen Job.

Niedersprockhövel. Das Damokles-Schwert der Schließung hing seit 2005 über dem Zweigwerk Sprockhövel des Büromöbelherstellers Sedus-Stoll AG. Damals beschloss die Firmenleitung in Waldshut, die Stuhl-Produktion im Stammwerk zu konzentrieren, wenn die Immobilie auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Alte Haase verkauft ist. Ein Käufer ist noch nicht gefunden, doch jetzt ist klar: Zum 30.Juni 2009 ist im Sprockhöveler Werk Schluss.

Die 27 Mitarbeiter erhielten Ende November die vorsorgliche Kündigung und das Angebot, mit nach Waldshut zu gehen. Angesichts der Entfernung von 650 Kilometern werden aber wohl nur fünf bis sieben davon Gebrauch machen, heißt es. Die übrigen - fast ausschließlich ausgebildete Montagekräfte - suchen jetzt einen neuen Arbeitsplatz.

"Es hat bereits Gespräche mit Mitarbeitern der Agentur für Arbeit gegeben. Auch die JobAgentur haben wir informiert", sagte Sprockhövels Wirtschaftsförderer Detlef Merken. Er und Bürgermeister Klaus Walterscheid waren von Werkleiter Rolf Berner eingeladen worden, sich vor Ort über die Lage zu informieren.

Dort werden derzeit noch Aufträge abgewickelt. Allerdings befürchtet man bei Sedus-Stoll, dass sich der erwartete wirtschaftliche Abschwung in Kürze auf die Büromöbelindustrie auswirken wird. Seit 1983 fertigt Sedus-Stoll im Sprockhöveler Zweigwerk Bürostühle. Anfang 2003 wurde noch die Fertigstellung des millionsten Stuhls gefeiert.

Unternehmen, die freie Stellen zu besetzten haben, können mit Rolf Berner unter Telefon 02324/979530 Kontakt aufnehmen.

Die Schließung sieht Bürgermeister Klaus Walterscheid nicht als Vorboten einer generellen Krise. Das war eine strategische Konzernentscheidung, die seit langem feststand", sagt er.