Weihnachtsmärkte: Der Nikolaus hat Konkurrenz

Die Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft und Chorleiterin Frauke Schittek machten sich Besucher und Aussteller streitig.

Niedersprockhövel. Unter keinem glücklichen Stern stand am Wochenende der traditionelle Nikolausmarkt an der Zwiebelturmkirche. Einerseits nagte die Konkurrenz durch den zeitgleichen Weihnachtstraum-Basar, den Kindergartenchefin und Chorleiterin Frauke Schittek am Kinder Aktions Zentrum (KAZ) an der Gutenbergstraße aufgezogen hatte, andererseits war das Angebot mager.

"Hier ist ja schon Schluss", wunderte sich so mancher Besucher, der hinter der Kirche wie in den Vorjahren weitere Stände erwartet hatte. Bratwurst, Stullen, Grünkohl, Crepes, Glühwein, Getränke sowie ein einsamer Bastelstand - das war es fast schon. Immerhin lockten Gospelkonzert (wie berichtet) und die Krippenausstellung zu einem Abstecher in die Kirche. Auch die hatte auf der Kippe gestanden, nachdem der Männerhauskreis der Gemeinde sie nicht mehr stemmen konnte. Die Bruzzelbrüder (Männerkochkreis) sprangen noch in die Bresche.

"Sicher war das wenig, aber ich bin von vielen Leuten angesprochen worden, wir dürfen den Markt nicht sterben lassen", sagte Reinhard Teich, Chef der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft (WIS). "Wir müssen wieder größer werden", räumte er Versäumnisse ein. Eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketingverein ist für nächstes Jahr angedacht.

Dessen Idee, den Nikolausmarkt zum Start für einen Weihnachtsmarkt vor der Sparkasse zu nehmen, der bis Weihnachten läuft, nannte Teich allerdings unrealistisch. "Der Ort ist zu klein, für zwei solche Märkte."

Frauke Schittek hat indes bereits angekündigt, ihren Basar auch im kommenden Jahr auf die Beine stellen zu wollen. "Drei weitere Aussteller haben bereits Interesse angemeldet", sagte sie und wehrt sich gegen den Vorwurf der WIS, sie habe Kunsthandwerker abgeworben.

"Die, die zu mir gekommen sind, klagten über die schlechte Organisation dort." 600 Besucher zählte Schittek in diesem Jahr - die meisten freilich während der Aufführungen ihrer Chöre und Kindergartenkinder. Das Stand-Angebot konnte sich mit dem des Nikolausmarkts messen.

Der Streichelzoo mit Ziegen, Lamas und Pony war bei den jungen Besuchern konkurrenzlos. Das schöne Ambiente am Kirchplatz, die Anbindung ans Ortszentrum und die Beteiligung weiterer Vereine fehlte freilich.

Dabei hatten sich auch noch nicht alle Vorhaben Schitteks erfüllt. "Ursprünglich war geplant, dass das Schuhhaus Geller hier gleichzeitig seine Filiale eröffnet, aber die Umbauarbeiten habe sich länger hingezogen", sagte sie. Nächstes Jahr soll es aber so weit sein. Dass der Nikolausmarkt der WIS dauerhaft ernste Konkurrenz bekommt, ist vorprogrammiert.