Die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen verschärft sich einer neuen Studie zufolge - mit einem Tiefpunkt im Wohnungsbau im Jahr 2026. „Wir stehen vor riesigen Herausforderungen, weil wir eine neue Zeitenwende haben“, sagt André Adami, Bereichsleiter Wohnen bei der „bulwiengesa“, einem Beratungsunternehmen für die Immobilienwirtschaft, das die Studie durchgeführt hat.
Demnach werden die Probleme auf dem Wohnungsmarkt insbesondere von steigenden Baukosten, einem steigenden Wohnraumbedarf - der noch bis 2040 steigen soll - sowie zahlreichen regulatorischen Hürden verstärkt. Besonders betroffen seien die Städte Köln, Düsseldorf und Bonn, wo die Nachfrage nach Wohnraum besonders steigt. Das sei unter anderem auf die seit 2011 um 2,7 Prozent gestiegene Bevölkerungszahl in NRW zurückzuführen.
Der Wohnungsbau stehe wegen steigenden Kosten vor einem deutlichen Einbruch, heißt es in der Studie. 2026 werde nur noch mit rund 150.000 Neubauwohnungen gerechnet - das Ziel der scheidenden Bundesregierung lag bei 400.000 pro Jahr. Auch die zunehmende Nachfrage nach Einzelwohnungen sei ein Problem für den Wohnungsmarkt.
Autoren mit klaren Forderungen
Die Autoren der Studie fordern einen Abbau von Bürokratie, eine gezieltere Wohnraumförderung sowie steuerliche Anreize, um den Wohnungsbau zu stärken. Besonders eine Reduzierung der Grunderwerbsteuer und eine Umsatzsteuerbefreiung für Wohnbauprojekte könnten Bauvorhaben demnach attraktiver machen. Zudem brauche es mehr Digitalisierung zur Beschleunigung der Verfahren. Eine Verschärfung der Mietpreisbremse lehne man ab.
Die Studie wurde vom Landesverband BFW in Auftrag gegeben, der die Interessen von rund 350 Mitgliedsunternehmen - Bauträger, Projektentwickler, Bestandshalter und Unternehmen aus der Immobilienbranche - vertritt.
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