Tönisvorst Tönisvorsts erster Mini-Wald wächst heran

Tönisvorst · Mini-Wälder nach der Miyawaki-Methode sollen schnell wachsen und pflegeleicht sein. Dass der Plan aufgegangen ist, davon überzeugten sich jetzt die Tönisvorster Grünen.

Im November vergangenen Jahres pflanzten rund 40 Helferinnen und Helfer den Mini-Wald.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Vor knapp einem Jahr haben rund 40 Freiwillige aus Tönisvorst auf 160 Quadratmetern den ersten Mini-Wald nach der Miyawaki-Methode gepflanzt. 500 Bäume und Sträucher – angefangen bei Hartriegel über Holunder bis Pfaffenhütchen sowie Bäume wie Feldahorn, Roterle und Stieleiche – wurden dabei in die Erde gebracht, die für diesen Tag schon vorbereitet war. Initiiert wurde das Projekt von den Tönisvorster Grünen, fachlich begleitet vom Verein Citizens forests und finanziert durch Spenden. Um zu sehen, wie sich der erste Mini-Wald in Tönisvorst entwickelt hat, besuchte jetzt Ralph Thoms, Stadtratsmitglied der Grünen, die Familie Herzberg-Schaub, die einen Teil ihres Grundstücks für die Gemeinschaftsaktion zur Verfügung gestellt hat.

Pflegeleicht sollte der Mini-Wald sein und durch die Konkurrenzsituation in der dichten Pflanzung rasch wachsen, so das damals formulierte Ziel, das auch erreicht zu sein scheint. Bei der Methode, die auf den japanischen Pflanzensoziologen Akira Miyawaki (1928–2021) zurückgeht, geht es darum, dass Pflanzen auf kleinem Raum dicht an dicht gesetzt werden. So soll eine Konkurrenz um das Licht entstehen, die Bäume sollen entsprechend schneller wachsen. Dabei soll eine Art Mini-Wald entstehen, der dem Klima gut tut und für Artenvielfalt sorgt.

„Die Kinder sind ganz begeistert“, bekam Thoms bei seinem Besuch zu hören. „Der Plan ist aufgegangen: Inzwischen bedeckt ein kleines buntes Wäldchen die ehemalige Rasenfläche. Die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt“, so die Grünen in einer Pressemitteilung. Da die Abdeckschicht anfangs stellenweise etwas dünn ausgefallen sei, musste einmalig etwas Wildwuchs entfernt werden. „Ansonsten gedeiht das Wäldchen bestens von alleine. Bewässerung oder weitere Pflegemaßnahmen waren nicht nötig“, so die Grünen weiter.

Die Stadt Krefeld habe Interesse bekundet, auch auf ihrem Gebiet Miyawaki-Wälder zu pflanzen, die Stadtverwaltung in Tönisvorst sei durch einen Beschluss aufgefordert, eigene Flächen für weitere Pflanzungen zu identifizieren – „leider bislang ohne Erfolg“, so die Grünen. Sie machen darauf aufmerksam, dass auch Privatpersonen Flächen melden können, per E-Mail an info@gruene-toenisvorst.de.