24 Monate Haft für Nordstadt-Räuber
Brutaler Überfall in der Wiesenstraße.
Wuppertal. Die Szene ist wie aus einem Alptraum und erinnert an eines der oft so umstrittenen Computer-Gewaltspiele: Im März dieses Jahres überfällt ein Trio drei junge Männer in ihrer Wohnung in der Wiesenstraße, fordert sie auf, sich auf den Boden zu knien und die Hände hinter dem Kopf zu verschränken. Sie werden geschlagen und bedroht und schließlich bestohlen.
Es handelt sich dabei unter anderem um Monitore, eine Digitalkamera sowie um ein Mobiltelefon - mit einem Gesamtwert von etwa 600 Euro. Noch heute hat einer der Männer - der 23 Jahre alte Wohnungsmieter - Alpträume, in denen er diesen Moment wieder und wieder durchlebt. Er leidet unter Angstzuständen und Panikattacken.
Jetzt musste sich einer der Täter, ein 21-jähriger Wuppertaler, wegen des Vorwurfs des Raubes und der gefährlichen Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten. Er wurde zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten ohne Bewährung verurteilt. Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. Seine beiden mutmaßlichen Mittäter sind weiter unbekannt.
Das Gericht hatte es nach einer umfangreichen Beweisaufnahme als erwiesen angesehen, dass der vorbestrafte Mann, gegen den beim Amtsgericht noch weitere Strafverfahren anhängig sind - unter anderem wegen Raubes und Drogendelikten - die Tat begangen hatte. Die Höhe der Strafe resultierte vor allem aus dem nach Aussage des Gerichts "besonders brutalen und erniedrigenden Charakter" des Vorgehens.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.