Sommeratelier Bergische Kunstgenossenschaft bereitet Großprojekt mit Partnerstädten im Jahr 2026 vor

Wuppertal · Künstler und Künstlerinnen üben Kooperation

Bergische Kunstgenossenschaft bereitet Großprojekt mit Partnerstädten im Jahr 2026 vor​
Foto: Fischer, Andreas H503840

In der Regel spielt jeder in seinem eigenen Sandkasten. Frank N’s Sache ist das nicht. Ihm geht es ums Miteinander, um Kooperation. Auch in der Kunst. Mit der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG) plant der zweite Vorsitzende für 2026 ein großes Kooperationsprojekt mit Vertreterinnen und Vertretern der acht Partnerstädte Wuppertals. Ein Ereignis, das logistisch und auch finanziell herausfordert. Ein Ereignis, das vorbereitet werden will. Den Anfang macht nun das Sommeratelier, das 15 Künstlerinnen und Künstler in der Rudolf-Steiner-Schule zusammenführt. Die Kunst- und Werkräume werden vom 5. bis 10. August zum „open space“, gedanklich, künstlerisch und physisch. „Wer vorbeikommen, mitmachen oder nur zuschauen will, ist herzlich willkommen“, wirbt Frank N.

Es geht um die Wahrnehmung, die die derzeit 34 Mitglieder starke (darunter sechs Neue seit 2023) Künstlervereinigung erhöhen will. Indem sie mehr für sich und ihre Aktivitäten wirbt und indem sie weiter in die Öffentlichkeit dringt. Was mit ihrem, im Hinterhof des Kolkmannhauses gelegenen Studio nur bedingt möglich ist. „Also wollen wir etwas Größeres machen, am besten mit anderen Künstlerinnen und Künstlern zusammen“, erklärt Frank N, wie man auf die Idee mit den Partnerstädten – South Tyneside, Saint-Étienne, Berlin Tempelhof-Schöneberg, Beer Sheva, Košice, Schwerin, Matagalpa, Legnica (Liegnitz) – kam. Je zwei Künstler aus jeder Stadt sollen 2026 nach Wuppertal kommen, um mit den Wuppertalern in einen offenen Arbeitsprozess zu treten. Wenn es nach Frank N geht, am liebsten in der Alten Glaserei, mit der er bereits im Gespräch ist. Die fehlende Heizung bedingt, dass das Projekt in Frühjahr oder Herbst gelegt werden muss. Die Unterbringung der Gäste in den Solar-Decathlon-Häusern ist bislang nur ein Wunsch. Genauso die angestrebte Strahlkraft des Ereignisses: „Es wäre supertoll,, wenn etwas entstehen würde, das weiter lebt, indem die Projektergebnisse in einer Art Wanderausstellung auch in den Partnerstädten gezeigt werden und sich andere Projekte anschließen.“

Lichtanlage im BKG-Studio wird überarbeitet

Um nicht ganz ins kalte Wasser zu springen, begeben sich nun die BKG-Künstlerinnen und Künstler Michael Alles, Brigitte Baumann, Marlies Batz, Sabine Busmann, Anke Büttner, Shahin Damizadeh, Georg Janthur, Rosi Kau, Kerstin Kästner, Gisela Kettner, Frank N und Birgit Pardun zusammen mit Angela Zumpe, Sabine Noll und Robert Schmidt-Matt aus Berlin-Schöneberg sowie Robo Kocan und Jaroslav Beliš aus Kosice ins „Trainingslager“. „Wir wollen im Kleinen testen, was wir im Großen machen“, erklärt Frank N. Alle künstlerischen Genres, außer Performance, machen mit, es gab Vorgespräche über Zoom und erste Kooperationsideen. So hat sich Frank N mit einer Künstlerin aus Schöneberg für einen Film verabredet.

Was in den fünf gemeinsamen Arbeitstagen entsteht, soll abschließend am 10. August präsentiert werden. „Ich bin gespannt und neugierig, hoffe, dass etwas Tolles passiert“, sagt Frank N, der vom Ergebnis die weiteren Vorbereitungen auf das große Projekt 2026 abhängig machen will.

Während in der Rudolf-Steiner-Schule an der Schluchtstraße das kreative Leben einzieht, hat das 70 Quadratmeter kleine Studio der BKG Sommerpause. Nachdem es im letzten Jahr eine Deckenabhängung bekommen hat, die die Akustik verbesserte, wird nun die Lichtanlage überarbeitet. Die nächste Ausstellung mit den Neuen in der Gedok („5 fünf 5“) folgt dann vom 1. bis 22. September.