Musikerin Leonora Bergische Sängerin will zum Eurovision Song Contest
Wuppertal · Leonora tritt am Samstag bei Stefan Raabs „Chefsache ESC 2025“ auf.
Bei ihrem Auftritt am Samstag wird es für Leonora Huth ernst: In Stefan Raabs Show „Chefsache ESC 2025″ will sich die junge Musikerin, die auch einige Zeit in Wuppertal gelebt hat, für den Eurovision Song Contest qualifizieren.
Ihr großer Bruder hatte seine Finger dabei im Spiel, dass Leonora Huth schon mit sechs Jahren Klavierunterricht nahm. Denn der sei ebenfalls musikalisch unterwegs, verrät die 24-jährige Musikerin. „In dem Alter will man eben immer das nachmachen, was der große Bruder macht.“ Und das hatte in ihrem Fall Folgen.
Der Musik ist sie seit den ersten Klimperversuchen auf dem Klavier treu geblieben und steht nun schon seit mehreren Jahren als professionelle Künstlerin auf der Bühne. Und am kommenden Samstag auf einer ziemlich großen: Da tritt sie bei Stefan Raabs Show „Chefsache ESC 2025″ auf, bei der der Entertainer den deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest sucht. Der europaweite Musikwettbewerb findet vom 11. bis 17. Mai in Basel in der Schweiz statt.
„Ich habe mega Bock drauf“, freut sich Leonora auf ihren großen Tag, wenngleich ein wenig Lampenfieber dazugehöre. Ihr Credo laute: „Ich versuche einfach, auf der Bühne eine gute Zeit zu haben.“ Die Live-Shows mit jeweils zwölf Acts pro Abend werden am Freitag und Samstag um 20.15 Uhr bei RTL ausgestrahlt. Die Solingerin ist am Samstag am Zug. Den Titel des Songs darf sie noch nicht verraten.
Klar ist aber schon jetzt: Für Leonora ist die Show eine Riesenchance, sich und ihre Musik einem großen Publikum bekannt zu machen. So schreibt sie seit Jahren auch eigene Songs. Adele und Miley Cyrus alias „Hannah Montana“ seien frühe Inspirationen gewesen.
Von Wuppertal zum
Studium nach Köln gezogen
Da scheint es nur konsequent, dass sie inzwischen Jazz und Popmusik mit dem Schwerpunkt Songwriting in Köln studiert. Dort ist sie nun auch von ihrem früheren Wohnort Wuppertal hingezogen. Ihre Musik beschreibt sie als tanzbaren Pop mit Funk- und Soul-Einflüssen. Gemeinsamer Nenner: „Alles, was groovt.“
Ohne Musik geht bei Leonora Huth eigentlich nichts. Immer wieder war sie in den vergangenen Jahren solo unterwegs, um ihre Songs zu präsentieren. Später kam auch eine Band dazu, mit der sie die Kulturszene in der Region aufmischte, trat regelmäßig bei Konzerten und Festivals auf. Beim Streamingdienst Spotify und bei Youtube können Musikfans sich von ihrem Können einen Eindruck verschaffen.
Bei Stefan Raabs „Chefsache bewarb sie sich im November vergangenen Jahres. „Als ich gehört habe, dass es 3200 Bewerbungen gab, dachte ich mir: ‚Okay, das war jetzt mal eine lustige Idee’.“ An eine Zusage für die Show habe sie da noch nicht geglaubt – bis der entscheidende Anruf kam, dass sie die erste Hürde für die Castings genommen habe.
Und dann ging alles ganz schnell. Die letzten Wochen hatte sie ein straffes Programm zu bewältigen: proben, für Fotos posieren, Interviews für Social Media geben. Auch mit Raabs Fernsehband, die „Heavy Tones“, bekannt aus „TV Total“, hat sie schon gespielt. „Das sind absolute Profis und super lässig“, schwärmt sie.
Stefan Raab hat sie noch nicht getroffen. „Bei einem Online-Meeting mit den anderen Kandidaten hat er einmal kurz reingeschaut.“ Auch wenn der Moderator seine große Zeit wohl mit seinen Show-Formaten in den 90ern hatte, sei er für sie immer „eine Fernsehinstanz“ gewesen. „Den kennt man halt.“ Bei den Shows am Freitag und Samstag schickt die Jury jeweils fünf Kandidaten nach Hause. Wer das Finale am 1. März gewinnt, entscheidet hingegen allein das Publikum. Leonora ist sich bewusst: „Die Bewerber sind alle gut. Es kommt am Ende darauf an, worauf das Publikum Bock hat.“ Überhaupt herrsche auch unter den Kandidaten ein „familiäres Miteinander“, auch einige bekannte Gesichter von früheren Veranstaltungen habe sie getroffen. Das gesamte Team bemühe sich sehr, die Nachwuchstalente zu unterstützen. „Man wird richtig betüddelt!“
Die Profi-Karriere als Musikerin ist Leonoras Plan A. Nach ihrem Abi an der Friedrich-Albert-Lange-Schule studierte sie zunächst Musik auf Lehramt, bis sich ihre Pläne auch bedingt durch einen Schicksalsschlag grundlegend änderten: „Als mein Vater gestorben ist, wollte ich etwas machen, was mich wirklich glücklich macht.“ Ihre Mutter sei bei ihrer Arbeit eine wichtige Stütze, Leonora besucht sie regelmäßig, wenn sie auf Heimatbesuch in Solingen ist.
Und so wird wohl die ganze Familie am Samstag gebannt die Show verfolgen, wenn Leonora ihrem Traum von der Karriere als Popstar einen Schritt näher kommen dürfte. Egal, wie die Sache am Ende für sie ausgeht.