„Tönisvorst ist bunt“ 450 Menschen demonstrieren für Demokratie
<irwordspace style="word-spacing 00859375em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Tönisvorst </irglyphscale></irwordspace> · Zur Demonstration der Initiative „Tönisvorst ist bunt“ kamen am Samstag rund 450 Menschen. Mit Musikinstrumenten und Plakaten zogen sie durch die Stadt und machten deutlich, wie wichtig ihnen Vielfalt ist.
Rund 450 Menschen haben sich am Samstagmorgen auf dem Rathausplatz in St. Tönis versammelt, um gemeinsam ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu setzen. Mit Rasseln, Trommeln und Glocken waren sie dem Aufruf des Vereins „Tönisvorst ist bunt“ gefolgt, möglichst laut für die Demokratie einzustehen.
Gleich zu Beginn der Demonstration machte Organisatorin Heidemarie Cox die Bedeutung der Demokratie deutlich und zeigte sich erfreut über die große Beteiligung. „Ich bin sehr glücklich, dass heute so viele unterschiedliche Menschen aus allen Generationen gekommen sind. Werdet heute richtig laut für die Demokratie“, forderte sie die Anwesenden auf. Obwohl der große Zuspruch toll sei, müsse man gemeinsam weiter daran arbeiten, dass Tönisvorst noch viel bunter werde.
Breites Parteienspektrum auf der Demonstration
Ein großer Dank ging auch an die demokratischen Parteien, die mit Vertretern an der Demonstration teilnahmen. „Die CDU muss sich heute leider aufgrund ihrer Listenaufstellung entschuldigen“, erklärte Cox das Fehlen der Christdemokraten. Diese Aussage sorgte für einige Diskussionen im Publikum. Cox stellte daraufhin klar: „Wir sind aber Tönisvorst, wir sind nicht der Bundestag – und gemeinsam sind wir bunt.“ Anschließend hob sie hervor, dass mit der Demonstration alle demokratischen Kräfte angesprochen werden sollten. „Deswegen war es uns auch wichtig, nicht gegen etwas, sondern für Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu demonstrieren“, betonte die Organisatorin.
Nach der Begrüßung setzte sich der Demonstrationszug durch die Stadt in Bewegung. Mit Trillerpfeifen, Rasseln und Musikinstrumenten machten die Teilnehmenden lautstark auf sich aufmerksam. Viele hielten Plakate mit Aufschriften wie „Laut für die Demokratie“, „Vielfalt statt Einfalt“ oder „Herz statt Hetze“ in die Höhe. Zudem gab es vereinzelt Plakate mit Hinweisen auf das Verhalten der CDU im Bundestag. Einige Demonstrierende trugen Transparente mit der Aufschrift „SchMerzhAFD“ oder „Gebe Nachhilfe in Geschichte (auch für die CDU)“. Trotz dieser kritischen Stimmen stand jedoch der Wunsch nach Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Nach einer Runde durch die Stadt kehrten die Demonstrierenden zum Rathausplatz zurück, wo verschiedene Redebeiträge folgten. Zunächst sprach der stellvertretende Schülersprecher der Rupert-Neudeck-Gesamtschule, Nikolaos Roumeliotis. In eindringlichen Worten machte er deutlich, warum Demokratie, Vielfalt und Toleranz für die Gesellschaft unverzichtbar sind. „Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung. Jeder Mensch bringt etwas Einzigartiges mit – sei es eine andere Kultur, eine andere Lebensweise oder eine andere Überzeugung. Diese Vielfalt macht uns stärker, wenn wir bereit sind, voneinander zu lernen“, erklärte er. Seine Worte wurden von den Zuhörenden mit Applaus aufgenommen.
Anschließend ergriff der Schulleiter der Gesamtschule, Andreas Kaiser, das Wort. Er betonte die Vielfalt der Schulgemeinschaft und machte deutlich, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler für Demokratie von besonderer Bedeutung sei. „Wir betrachten Vielfalt als unsere Stärke“, sagte er. Gleichzeitig äußerte er seine Sorge um den Zustand der Verfassung und unterstrich seine Verantwortung als Beamter des Landes Nordrhein-Westfalen. „Unsere Verfassung ist so stark bedroht wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit dem Ende der Nazi-Herrschaft“, erklärte er.
Organisatorin Heidemarie Cox zeigte sich am Ende der Veranstaltung begeistert von der großen Beteiligung: „Ich bin wirklich überwältigt von der Resonanz und hätte selbst nicht gedacht, dass heute so viele Menschen kommen und sich engagieren.“ Für die Zukunft gab sie den Demonstrierenden mit auf den Weg, das Gespräch miteinander zu suchen und sich aktiv für eine offene Gesellschaft einzusetzen. „Ich möchte dafür werben, dass Bürgerinnen und Bürger zusammenfinden, sich austauschen und die Vielfalt leben“, betonte sie abschließend.