Bildung in Tönisvorst Erste Pläne für Grundschul-Mensen
<irwordspace style="word-spacing 025em;"><irglyphscale style="font-stretch 102%;">Tönisvorst </irglyphscale></irwordspace> · Die Gemeinschaftsgrundschulen in Vorst und an der Hülser Straße in St. Tönis sollen jeweils eine Mensa bekommen. Jetzt stellte die Verwaltung erste Skizzen vor. Auch die Kosten waren Thema im Bauausschuss.
Die Stadt Tönisvorst braucht dringend neue Gebäude für den Bereich Bildung – und das von der Kita bis zu den weiterführenden Schulen. Jeweils eine neue Mensa für die Gemeinschaftsgrundschulen Vorst und Hülser Straße standen jetzt auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bauen, Gebäude und Liegenschaften. Auch erste Kostenschätzungen gab es, auf die die Politik angesichts der schlechten Haushaltslage und der Kostenexplosion beim Anbau an die GGS Corneliusstraße in St. Tönis besonders sensibel reagierte. „6550 Euro pro Quadratmeter im Fall St. Tönis, und das, obwohl der Stadt das Grundstück gehört, das ist recht teuer“, sagte Torsten Frick (FDP).
Knapp 1,7 Millionen Euro kommen inklusive Außenanlage, Ausstattung und Baunebenkosten laut einer Machbarkeitsstudie für die Mensa der GGS Hülser Straße zusammen, knapp 1,4 Millionen Euro sind es in Vorst. Eile ist geboten, denn die Mensen müssen bis Ende 2026 fertig sein, wenn die Stadt eine Landesförderung von rund einer Million Euro für beide Mensen nicht verlieren möchte. Der Förderantrag sei rechtzeitig noch Ende vergangenen Jahres gestellt worden, so der zuständige Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg. Dafür sei die Machbarkeitsstudie mit ersten Daten und Skizzen notwendig gewesen. Eine Förderzusage gebe es noch nicht.
Mensa könnte auf dem Gelände
des DRK-Heims entstehen
Laut der Machbarkeitsstudie, die das Planungsbüro NVG Architekten erstellt hat, könnte eine Mensa für die GGS Hülser Straße an der Stelle entstehen, an der sich jetzt das DRK-Heim und die Handwerker-Kita befinden. „Das Gebäude ist marode, ein Abriss wäre also kein großer Verlust“, sagte der städtische Architekt Markus Schöps. Zudem müssten die Kinder das Schulgelände nicht verlassen, um die Mensa zu erreichen, gleichzeitig liege sie etwas abseits von der Schule, was ein Vorteil für die Anlieferung sei. Insgesamt sind im ersten Grobentwurf 258 Quadratmeter Fläche inklusive Verteilerküche, Nebenräumen und einer großen multifunktionalen Fläche, die sich auch für Veranstaltungen nutzen ließe, vorgesehen. Auf Wunsch der Politik waren auch zusätzliche Kosten für eine Frischeküche ermittelt worden; diese lägen bei rund 230 000 Euro. Hans Joachim Kremser (SPD) gab zu bedenken, dass man für eine Frischeküche auch nicht unerhebliche zusätzliche Personalkosten berücksichtigen müsse.
Eine Mensa an der GGS Vorst könnte laut Studie direkt an das bestehende Grundschulgebäude in Richtung Rudi-Demers-Halle anschließen und wäre über den Fußweg auch für die Anlieferung gut erreichbar. Hier sind 211 Quadratmeter vorgesehen, es gäbe ebenfalls einen großen, multifunktionalen Raum. Vorteil wäre, dass hier kein Gebäude abgerissen werden müsste – allerdings müssten etwa drei Bäume gefällt werden. Eine Frischeküche würde hier mit weiteren gut 200 000 Euro zu Buche schlagen.
In der Politik kamen Zweifel auf, ob die Vorgehensweise die richtige sei. Schließlich liege das Raumkonzept der Schulen noch gar nicht vor. Yannik Cormaux (CDU) sagte, beide Schulen hätten zusätzlichen Raumbedarf, beispielsweise für neue OGS-Räume und Toiletten. „Das macht die Grundlagenermittlung hinfällig“, so Cormaux. Christiane Tille-Gander (CDU) sagte, an der GGS Vorst seien die bestehenden Toilettenanlagen aus den 60er-Jahren und nicht in der Nähe der Mensa. „Die Schulen hätten von vornherein mitgenommen werden müssen.“
Jörg Friedenberg entgegnete, dass die Verwaltung durchaus mit den Verantwortlichen der Schulen gesprochen habe. „Wir gehen nicht davon aus, dass wir zusätzliche Räume benötigen, weil durch die neuen Mensen Räume in den Gebäuden freigezogen werden.“ Laura Manske (Grüne) regte an, eine gemeinsame Sitzung des Bauausschusses und des Schulausschusses anzuberaumen, was auf allgemeine Zustimmung stieß. So soll noch vor der Sommerpause – und vor der Kommunalwahl – alles Weitere abgestimmt werden, damit die beiden Mensen tatsächlich bis Ende 2026 fertig sind.