Kita Biberburg in St. Tönis Aus Kindern werden Akrobaten
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 985%;">St Tönis</irglyphscale></irwordspace> · In der Kita Biberburg in St. Tönis ist erstmals ein Zirkus zu Gast. Zusammen mit den „Bunten Socken“ studieren 88 Kinder ein buntes Programm ein, das sie am Donnerstag aufführen.
„Guten Morgen, habt ihr gut geschlafen?“, fragt Axel Thiemann und löst ein einstimmiges „Ja“ bei den Kindern aus, die im großen Flur der Kita Biberburg um ihn herum sitzen. „Freut ihr euch auf den Zirkus?“, möchte Thiemann danach wissen. Das „Ja“, das dem Betreiber der „Bunten Socken“ entgegenschallt, übertrifft die erste Antwort an Lautstärke und Begeisterung deutlich. 176 Kinderaugen strahlen ihm entgegen und mit ihnen die Augen der 20 Erzieherinnen und Erzieher der Kita. In der Kita Biberburg, die sich in Elternträgerschaft befindet, ist erstmals der Zirkus eingezogen.
Seit Montag sind aus den Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren kleine Artisten geworden. „Der Förderverein unserer Kita wollte uns etwas Gutes tun und hat vorgeschlagen, dass wir beispielsweise ein Theaterstück in die Kita holen können“, berichtet Einrichtungsleiterin Stephanie Tauber. Eine tolle Idee, aber in der Kita hatte man noch eine bessere: Der Biberburg liegt es am Herzen, etwas Gemeinschaftliches auf die Beine zu stellen. Das spiegelte sich bereits in vielen Projekten wider, wobei die Erste Hilfe für Kinder, das Thema Teilen an St. Martin, das Leben mit Haustieren in den verschiedenen Gruppen, das Fledermausprojekt oder der Kita-Hund nur einige Beispiele sind. Vor diesem Hintergrund kam der Vorschlag auf, einen Zirkus einzuladen und gemeinsam mit den Kindern eine Zirkusvorstellung vorzubereiten.
Die Bunten Socken sind aus Witten nach St. Tönis gekommen
„Wir haben das im Team und mit den Eltern besprochen. Die Entscheidung für das Zirkusprojekt fiel“, sagt Tauber. Mit den „Bunten Socken“ aus Witten und Clown Aki, wie sich Thiemann nennt, fand man den entsprechenden Anbieter. Schon der erste Tag mit Thiemann und seinem Kollegen Lukas Grenda, nahm alle mit. „Clown Aki kam hier an, erzählte den Kindern, dass all seine Artisten krank seien und er eine Aufführung habe, aber keine Artisten. Aus den Reihen der Kinder kam spontan der Vorschlag, dass man doch helfen könne“, erzählt Tauber. Alle Kinder konnten danach die verschiedenen Angebote von Tanz über Jonglage und Akrobatik bis hin zur Seilgruppe und Laufkugel ausprobieren, um dann zu entscheiden, was sie gerne machen möchten.
Entscheiden müssen sich die Kinder auch in der Morgenrunde. Sie haben sich mit den Erzieherinnen zwei Namen ausgedacht, und nun muss die Entscheidung fallen. Wird es der „Kunterbunte Biberburg Zirkus“ oder „Quatschkeks und Kinderspaß“? Bei Tauber sollen sich die Kinder für den ersten Namen einfinden, bei Thiemann für den anderen. Die Entscheidung ist eindeutig. „Meine Damen, meine Herren, liebe Mamis und Papis: Herzlich Willkommen im Zirkus …“, gibt Thiemann vor. „Quatschkeks und Kinderspaß“, schließen sich die Kinder lautstark an.
Noch ein gemeinsamer Bewegungstanz, und die Gruppen wandern in ihre Übungsräume. Tauber und Kollegin Anja betreuen die Akrobaten. „Wir Erzieher hatten eine Vorabsitzung, bei der wir alles selber praktisch geübt haben, um nun mit anleiten zu können“, informiert Tauber, während sie mit den Kindern in der Froschgruppe Tische und Stühle zur Seite rückt und die dicken Turnmatten ausrollt. Bevor es mit dem Üben der Pyramiden losgeht, ist Aufwärmen angesagt. Gemeinsam mit Thiemann, der danach zur Gruppe stößt, geht es mit viel Spaß und jeder Menge Lob an die kindgerechten Figuren.
Als Thiemann mit Lisa und Ida den Flieger macht, sind die anderen nicht mehr zu halten. „Wir wollen auch“, schallt Thiemann der Ruf entgegen. Die Frage, ob Zirkus Spaß macht, erübrigt sich. Ein Blick in die Kindergesichter sagt alles. Während sich die Drei- bis Sechsjährigen in Seilspringen üben, die Laufkugel in Bewegung setzen, einen Tanz einstudieren, Menschenpyramiden bauen, Teller auf Stäben balancieren und Diabolos flitzen lassen, gehen es die Zweijährigen in einer Gruppe für sich an. „Die Jüngsten sind noch sehr bezugspersonenorientiert, und das berücksichtigen wird“, sagt Tauber. Ganz wichtig bei allem: Jeder macht nach seinem Können und Tempo mit, wie Tauber betont.
Da für die Aufführung ein größerer Raum benötigt wird, machte sich das Team der Biberburg, unterstützt von den Eltern, auf die Suche. Fündig wurde man auf dem Stickershof der Familie Schmitz. Dort findet nun die Aufführung am Donnerstag statt.