Aktion von Nabu und DRK Erster sprechender Mülleimer in Willich

<irglyphscale style="font-stretch 102%;">Schiefbahn</irglyphscale> · Auf dem öffentlich zugänglichen Vorplatz der Kita Bauhaus in Schiefbahn steht der neue Behälter. Warum er genau dort platziert wurde und was er sagen kann.

Kita-Leiterin Leonie Hadrys (r.), der Elternbeirat und die Kinder freuen sich über den neuen sprechenden Mülleimer.

Foto: Bianca Treffer

(tre) In Schiefbahn steht jetzt der erste sprechende Mülleimer von Willich. Die stolzen Besitzer sind noch ganz jung, denn es handelt sich um die Kinder der Kita Bauhaus in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Auf dem öffentlich zugänglichen Vorplatz der Kita, die zwischen zwei weiterführenden Schulen an einem viel benutzten Schul- und Spazierweg in Schiefbahn liegt, sorgt immer wieder achtlos weggeworfener Müll bei Erzieherinnen, Kindern und deren Eltern für Unmut. Nachdem 2024 im Rahmen der Aktion „Wilder Müll – Lebensgefahr für Tiere“ von Elita Grafke, Naturtrainerin des Naturschutzbundes (Nabu), und ihrem Mann Benno ein Kippenbarometer angebracht wurde und damit die Zahl der einfach auf den Boden geworfenen Kippen sehr stark minimiert werden konnte, soll nun der sprechende Mülleimer helfen, auch die allgemeine Müllentsorgung in der Natur zu reduzieren.

Mülleimer erhält über ein Solarpanel benötigte Energie

Eigens für die Anschaffung des knapp 4000 Euro teuren sprechenden Mülleimers veranstaltete die Kita Bauhaus zusammen mit den Grafkes Anfang September des vergangenen Jahres ein Spenden-Plogging. Die Kita-Kinder gingen eine vorab festgelegte Strecke mit fünf Stationen ab, bei der sie entlang des Weges zudem Müll aufsammelten. Die Kita hatte pro Station Sponsoren gesucht und gefunden. Mehr als 5000 Euro kamen zusammen. Mit dem Geld konnte der Mülleimer angeschafft werden, den die Nabu-Trainerin zuvor auf einer Bundesgartenschau gesehen hatte.

„Ich war begeistert, wie gut der Mülleimer angenommen wurde, weil er sich halt bedankt, wenn man ihn füttert“, sagt Elita Grafke. Der Mülleimer spricht aber nicht nur die unterschiedlichsten Dankesworte, wenn Müll in ihm landet. Er ist auch ansonsten ein Hightech-Gerät. Über ein Solarpanel erhält er die benötigte Energie. Er meldet sich, wenn er geleert werden muss, und er verpresst den Müll in seinem Inneren, sodass das 120-Liter-Gefäß eine gewaltige Müllmenge aufnehmen kann.

Der Mülleimer ist komplett geschlossen, was es Tieren unmöglich macht, an den Müll beziehungsweise eventuelle Essensreste heranzukommen. Der Nutzer bedient ihn indes über ein Fußpedal. Per Tritt öffnet sich die Klappe. „Wir hoffen nun, dass die Schüler als auch Nutzer des Spazierweges und Sportplatzes den Mülleimer genauso gut nutzen wie das Kippenbarometer“, sagt Kita-Leiterin Leonie Hadrys. Denn dann wäre künftig am wöchentlichen Waschbärtag, an dem die Kinder rund um die Kita Bauhaus den Müll einsammeln, weniger zu tun.