Ein Psychotest für angehende Jet-Piloten

Wie ein Wuppertaler Forscher an Eignungs-Simulatoren mitwirkt.

Wuppertal. Wer Jet-Pilot bei der Bundeswehr werden will, muss sich zahlreichen Tests unterziehen. Im bayerischen Fürstenfeldbruck ist jetzt die weltweit modernste Testanlage zur sogenannten Eignungsfeststellung für Jetpiloten eingeweiht worden. Mitgewirkt an der Entwicklung des Hightech-Simulators hat der Wuppertaler Psychologe Professor Hartmut O. Häcker. Von ihm stammt die "psychodiagnostische Konzeption" der Anlage. Bereits 2003 - kurz vor seiner Emeritierung als Professor an der Bergischen Universität - hatte Häcker mit der Arbeit an dem Programm begonnen.

Zunächst ging es darum, zu prüfen, ob die seit Jahren eingesetzten Berufseignungs-Verfahren den veränderten Anforderungen an die Piloten noch entsprachen. Häcker entwickelte gemeinsam mit dem kanadischen Simulations-Gerätehersteller die neue Anlage zur "Bestenauslese".

Von 1000 Bewerbern um eine Ausbildung zum Jetpiloten werden lediglich die 100 besten ausgewählt. Bis zum Traumjob müssen die Bewerber mehrere "Selektionsverfahren" durchlaufen.

Und schon beim ersten Test müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, darunter schnelle und zuverlässige Informationsverarbeitung und die Fähigkeit zum Multi-Tasking. Den Unterschied der Anforderungen an Piloten von Kampfjets und deren Kollegen am Steuer ziviler Verkehrsflugzeuge beschreibt Häcker so: "Das entspricht der Steuerung eines Formel-1-Boliden auf einer Rennstrecke im Vergleich zu einem normalen Pkw im Straßenverkehr."

Seit dem Jahr 2006 gibt es einen Kooperationsvertrag zwischen dem Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe und der Bergischen Universität. Ein weiterer Auftrag steht nach Informationen der Uni in Aussicht. Die bisher durchgeführten psychologischen Eignungsverfahren sollen künftig auch bei der Auswahl von Hubschrauber-Piloten angewendet werden. Red